Kombiverkehr hat das Geschäftsjahr 2022 mit insgesamt 969.442 Lkw-Sendungen beziehungsweise 1,94 Millionen TEU abgeschlossen (Vorjahr: 937.959 Lkw-Sendungen und 1,88 Millionen TEU). Dies teilte der Operateur am Mittwoch anlässlich seiner Gesellschafterversammlung mit. Der Umsatz des Unternehmens stieg um 9,7 Prozent auf 462,7 Millionen Euro. Nach Abzug sämtlicher Steuern wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Jahresüberschuss von 368.000 EUR erwirtschaftet.
Der Operateur meldet ferner 31.483 bzw. 3,4 Prozent mehr transportierte Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger. Im Nationalen Verkehr wurden insgesamt 207.921 Lkw-Sendungen (plus 9,1 Prozent) und im Internationalen Verkehr inklusive der Verkehre von und nach den deutschen Ostseehäfen 761.521 Lkw-Sendungen (plus 1,9 Prozent) auf den 622 wöchentlich verkehrenden Kombiverkehr-Zügen befördert.
Baustellen bremsen aus
Die Aufkommenszuwächse wurden Unternehmensangaben zufolge vornehmlich im ersten Quartal erzielt. Im Jahresverlauf wirkten sich dagegen die Inflation in Europa, hohe Energiekosten und die Folgen aus Infrastrukturarbeiten auf die Sendungsentwicklung aus.
„Insgesamt war die Baustellensituation, ähnlich wie in den vergangenen Jahren, äußerst angespannt und sehr herausfordernd“, sagte Geschäftsführer Armin Riedl. Demzufolge fiel auch im ersten Halbjahr ein Teil der Züge qualitätsbedingt aus. „Wäre die Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte so weitergelaufen wie zu Jahresbeginn, hätte Kombiverkehr problemlos und das dritte Mal in der Firmengeschichte mehr als eine Million Sendungen im Netzwerk befördern können“, betonte Riedl.
Digitalangebot ausgebaut
Um auch bei kurzfristigen Änderungen beziehungsweise Abweichungen von Zugläufen eine planbare Transportdienstleistung anbieten zu können, setzt Kombiverkehr vor allem auf Digitalisierung. Mitte März dieses Jahres wurde etwa das neue Kundenportal meinKOMBIVERKEHR gelauncht. Dort sind von der Fahrplanauskunft über die Transportbuchung, die aktuellen Transportinformationen in Real Time inklusive Estimated Time of Pick-up bis hin zu einer Auftragsübersicht alle relevanten Informationen in einer einzigen Anwendung verfügbar.
Ende April wurde darüber hinaus zusammen mit dem ersten Speditionskunden eine KV4.0-Datendrehscheibe in Betrieb genommen. Das System basiert auf dem EDIGES 4.1-Datenstandard und ermöglicht den Zugriff auf Fahrpläne, Buchungen, Terminalstatusmeldungen, Zuglaufdaten sowie Vor- und Nachlaufinformationen auf der Straße. „Beide Anwendungen mit ihren allgemeingültigen und zeitgemäßen technischen Standards sowie hoher Kompatibilität sind Teil unseres übergeordneten Ziels, Kombiverkehr zu einem digitalen Operator weiterzuentwickeln“, so Heiko Krebs, seit April 2023 zweiter Geschäftsführer bei Kombiverkehr.
Kommanditisten wählten Verwaltungsrat für drei Jahre
Während der Gesellschafterversammlung wurde durch die Anteilseigner der Kommanditgesellschaft auch ein neuer Verwaltungsrat gewählt. Die siebenköpfige Speditionsseite im Verwaltungsrat besteht aus Kai-Jörg Bode (Spedition Bode), Christian Cornelius (Anhalt Logistics), Georg Dettendorfer (Johan Dettendorfer Spedition Ferntrans), Carsten Hemme (Paneuropa Transport), Ulrich Maixner (Hoyer Internationale Fachspedition), Ueli Maurer (Bertschi) und Sonja Stich (Karl Schmidt Spedition).
Die DB Cargo AG entsendet als 50-Prozent-Anteilseignerin zwei Mitglieder in den Verwaltungsrat der Kombiverkehr KG. Satzungsgemäß übernehmen die Speditionsvertreter den Vorsitz im Verwaltungsrat. Auf der konstituierenden Sitzung wurde Carsten Hemme zum Vorsitzenden gewählt. Der stellvertretende Vorsitz wird weiterhin bei der DB Cargo AG liegen.