Politik
Trassenausbau - Die Deutsche Bahn hat nach einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" (Mittwoch) dem Bundestag zu einem entscheidenden Zeitpunkt eine Kalkulation zu höheren Kosten für die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm vorenthalten. Nach Protokollen und internen Papieren habe der Konzern lediglich die Summe von 1,35 Milliarden Euro genannt, als es 2003 darum ging, ob die Strecke im Bundesverkehrswegeplan in die Kategorie vordringlicher Bedarf eingestuft wird. Tatsächlich sei intern bereits mit 2,6 Milliarden Euro kalkuliert worden. Die Deutsche Bahn dementierte die Darstellung am Dienstag und erklärte, der Bericht beziehe sich auf §uralte, längst überholte Unterlagen§. Der Konzernvorstand habe zwischenzeitlich im Sommer 2010 eine neue Kalkulation von 2,89 Milliarden Euro für die Strecke veröffentlicht, erklärte ein Sprecher. Das habe unverändert Bestand. Auch der Bund sei ausführlich informiert worden. (dpa)
Wirtschaft
Opel-Umbau - Der defizitäre Autobauer Opel sieht seine tiefgreifende Restrukturierung abgeschlossen. Das sagte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke der §Automobilwoche§ in Den Haag. Nachdem der Abbau von europaweit etwa 8000 Stellen und die Schließung des Werks im belgischen Antwerpen das Ergebnis zuletzt belastet hatten, wolle Opel 2011 "mindestens eine schwarze Null" erreichen. Im kommenden Jahr seien "deutliche Gewinne" möglich, bestätigte Stracke frühere Prognosen seines Vorgängers, des jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden der Adam Opel AG, Nick Reilly. (dpa)
Mineralölabsatz - Die Tankstellen in Deutschland verkaufen immer mehr Diesel. Der Absatz stieg im vergangenen Jahr zum fünften Mal in Folge und erreichte insgesamt 32,5 Millionen Tonnen (+3,9 Prozent), wie aus dem Jahresbericht des Mineralölwirtschaftsverbands hervorgeht. Ursache sei die steigende Zahl von Autos mit Dieselmotor. Otto-Kraftstoffe wie Benzin kamen dagegen nur noch auf 19,6 Millionen Tonnen (-3 Prozent). Der Wirtschaftsaufschwung hatte demnach die Gesamtnachfrage nach Mineralölprodukten 2010 wieder leicht um 1,5 Prozent auf 106 Millionen Tonnen steigen lassen. Das ist aber noch deutlich weniger als im Jahr 2008. (dpa)
Verkehr
Unfall-Aufarbeitung - Drei Monate nach dem schrecklichen Massenunfall auf der Autobahn 19 südlich von Rostock mit acht Toten und 131 Verletzten ist die Aufarbeitung des Geschehens noch in vollem Gange. Wie die Staatsanwaltschaft Rostock am Mittwoch mitteilte, sollen im Spätherbst die Gutachten des Prüfkonzerns Dekra vorliegen. Erst dann könne endgültig über die weiteren Schritte entschieden werden. Allerdings müssten einige Unfallbeteiligte damit rechnen, sich wegen fahrlässiger Tötung oder fahrlässiger Körperverletzung verantworten zu müssen. Am 8. April waren bei Kavelstorf insgesamt 83 Fahrzeuge ineinandergerast, 34 Autos brannten aus. Der Schaden wird laut Polizei auf mehr als 2,5 Millionen Euro geschätzt. (dpa)