Leinburg. Ein neuartiges Informationssystem soll Lastwagenfahrer künftig über freie Parkplätze auf Autobahnraststätten und Autohöfen informieren. Ein entsprechendes elektronisches Erfassungssystem werde derzeit getestet, teilte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag bei Leinburg (Landkreis Nürnberger Land) mit. Herrmann hatte entlang der Autobahn A3 Prag-Nürnberg einen erweiterten Autobahnparkplatz mit jeweils 37 neuen Lastwagen-Stellplätzen eröffnet.
"Sofern die Tests erfolgreich abgeschlossen sind, wollen wir einen ersten größeren Pilotversuch an der Autobahn A9 zwischen Nürnberg und Ingolstadt starten", kündigte Herrmann an. Der Freistaat erhofft sich davon eine gleichmäßigere Auslastung der Raststätten. Vor allem an Wochenenden stehen Lastwagenfahrer oft vor überfüllten Rastplätzen und Autobahnraststätten.
Nach Herrmanns Angaben sollen Lastwagenfahrer entweder über große Anzeigetafeln entlang der Autobahnen oder auf einer Anzeige im Führerhaus mit Informationen über die Belegung der Rasthöfe versorgt werden. Die Auslastung der Rastplätze solle über Erdmagnetfeldsensoren, Radarsensoren und Videokameras ermittelt werden. Erdmagnetfeldsensoren würden beispielsweise auf der Raststätte Vaterstetten getestet, Radarsensoren und Video auf einigen Raststätten entlang der Autobahn A9 Nürnberg-München.
Außerdem will der Freistaat mit Hilfe eines Sonderprogramms des Bundes die Autobahnraststätten LKW-gerechter ausbauen. Bis zum Jahr 2014 sollen nach Herrmanns Angaben insgesamt 3600 neue Abstellplätze für Lastwagen entstehen. Zwischen 2008 und 2010 seien bereits 927 neue Plätze ausgewiesen worden. Bis zum Jahresende 2011 stünden weitere 360 zur Verfügung.
Abhilfe verspricht sich Herrmann außerdem von einer verstärkten Zusammenarbeit der Autobahndirektionen mit den Betreibern von Autohöfen. Auf Autohöfe, die zusätzliche Lastwagenstellplätze schafften, solle an Autobahnen deutlicher hingewiesen werden. (dpa)