DPD und GLS planen eigenen Angaben zufolge in den kommenden drei Jahren ein Partnernetzwerk aus insgesamt 20.000 Paketshops und anbieteroffenen Paketstationen aufzubauen. Beide Unternehmen sind bereits im Bereich dieser sogenannten Out-of-Home-Zustellung aktiv. Sie betreiben heute jeweils rund 8.000 Paketabgabe- und -annahmestellen, auf der sie aufbauen können, um so die Gesamt-Anzahl bis 2027 zu erreichen.
Kunden können künftig die Paketshops beider Dienste nutzen, um Pakete zu versenden und zu empfangen, wie die beiden Unternehmen weiter mitteilen. Die Pakete werden wie bisher auch vom jeweiligen Anbieter über seine Zustellfahrzeuge zu den Shops oder Stationen gebracht beziehungsweise als Retoure dort abgeholt. DPD und GLS erweitern gegenüber Paketshop-Betreibern die Möglichkeit, mit beiden Diensten zusammenzuarbeiten – soweit diese das möchten.
Darüber hinaus können Kunden ihre Pakete über gemeinsam genutzte Paketstationen der beiden Partner empfangen und versenden. Die Paketstationen sollen zudem als offenes System allen Marktteilnehmern und KEP-Diensten angeboten werden.
Der Aufbau des Paketstationen-Netzwerks soll auf einer engen Zusammenarbeit mit Einzelhandel, Städten und Kommunen sowie weiteren Anbietern von Paketstationen basieren. Errichten wollen die Partner das bundesweite Netz von Paketstationen gemeinsam. Sie beginne mit einer von beiden Partnern gleichermaßen getätigten Investition, um bis Ende 2025 1000 Paketstationen in Betrieb zu nehmen, so die Unternehmen. Parallel soll der Anteil an Paketshops wachsen.
„Mehr Anlaufstellen bedeuten kürzere Wege für unsere Paketkunden und mehr Geschäft für unsere Paketshop-Partner", sagt Achim Dünnwald, CEO von GLS Germany.
„Laut unserem Geopost E-Shopper Barometer bevorzugen bereits mehr als ein Viertel der deutschen E-Shopper die Zustellung in einem Paketshop - Tendenz steigend. Die Paketbranche braucht kreative Lösungen, um die Bedürfnisse ihrer Kunden nach Komfort und Zukunftsfähigkeit bestmöglich zu erfüllen - und diese Partnerschaft ist genau das“, so Karsten Schwarz, CEO von DPD Deutschland
Über die genaue Summe der Gesamtinvestition haben die beiden Unternehmen Stillschweigen vereinbart, der wesentliche Invest werde bei den Paketboxen stattfinden, erklärten die Partner auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Über den gesamten Zeitraum von drei Jahren handele es sich von der Investitionsgröße her um einen zweistelligen Millionenbetrag, über den man hier rede.
Die Stationen sollen über ein gemeinsamen IT-Backbone den Zugang ermöglichen. Sie werden je entweder von GLS oder DPD betrieben und sollen entsprechend kompatibel sein. Auch Dritte wie etwa myflexbox, mit denen man schon kooperiere, könnten in das Partner-Netzwerk mit eingebunden werden. Ebenso sei das System offen für andere Paketanbieter. "Wir hoffen, dass das gar nicht so bilateral bleibt, wie wir im Moment starten", hebt Dünnwald hervor. Wie genau die gemeinsamen Paketstationen aussehen werden, ist noch offen.
"Wir sind auf jeden Fall Wettbewerber und werden das auch bleiben", so Schwarz außerdem. "Aber auf diesem Feld der Out-of-Home-Zustellung halten wir es beide für zielführender und sinnvoller für unsere Unternehmen, aber auch für unsere Stakeholder, dass wir das gemeinsam machen."