Berlin. Das Luftfahrtbundesamt hat alle Fluggesellschaften, Expressdienstleister und andere Transportunternehmen in Deutschland angewiesen, Frachtstücke aus dem Jemen lückenlos zu kontrollieren. Die Aufforderung gelte nicht nur für Luftpostsendungen, sondern auch für Fracht, die auf der Straße oder Schiene weitertransportiert werde, teilte das Bundesverkehrsministerium am Sonntag in Berlin mit. Damit zieht die Bundesregierung die Konsequenzen aus dem Fund von zwei Bomben, die am Freitag in Luftpostpaketen aus dem Jemen versteckt waren. Einer dieser für die USA bestimmten Sprengsätze soll auf dem Flughafen Köln/Bonn umgeladen worden sein.
Die Anweisung des Luftfahrtbundesamtes gilt den Angaben zufolge für alle Frachtstücke aus dem Jemen, die bereits in Deutschland lagern oder immer noch eintreffen. Insbesondere Transit- und Transferfracht müsse kontrolliert werden, erklärte das Bundesverkehrsministerium. Neue Fracht aus dem Jemen wird bis auf weiteres nicht mehr in Deutschland angenommen.
Bereits am Samstag hatte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) erklärt, die Bundesregierung stelle sicher, "dass ab sofort keine Luftfracht aus dem Jemen mehr in Deutschland ankommt". Dabei räumte er auch ein, dass die Sicherheitsvorkehrungen bei der Luftfracht unzureichend seien: "Die Luftfracht wurde bisher relativ wenig kontrolliert", sagte er. Es habe wenig Hinweise darauf gegeben, dass es Anschläge über die Luftfracht geben könnte. Dies sei ein neuer Vorgang. (dpa/sno)