Paris. Die französische Transport- und Logistikgruppe Norbert Dentressangle hat die Krise hinter sich gelassen und schaltet wieder auf Wachstum. Bis Jahresmitte stieg der Gruppenumsatz um 3,9 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, bei unveränderten Wechselkursen lag der Zuwachs bei 3,2 Prozent.
Im Transportgeschäft verbesserte sich der Umsatz um 7,3 Prozent auf 821 Millionen Euro. Dank eines als "dynamisch" bezeichneten Geschäftsverlaufs im Stückguttransport mit Paletten hat sich hier auch die Rentabilität erhöht. Dagegen konnten die Logistikaktivitäten noch nicht wieder an ihr vormaliges Niveau anknüpfen und wiesen einen leichten Umsatzrückgang um 1,2 Prozent auf 600 Millionen Euro aus. Im zweiten Quartal habe die Tendenz jedoch wieder angezogen, teilte das Unternehmen mit.
Das operative Halbjahresergebnis ohne Zukäufe (EBITA) erhöhte sich bei Dentressangle um 64 Prozent auf 45,3 Millionen Euro. Die konsolidierte operative Gewinnmarge legte im Vorjahresvergleich von 2,1 auf 3,2 Prozent zu. Beim EBITA müssen 6,7 Millionen Euro abgezogen werden, um die Zahlen mit denen von Ende Juni 2009 vergleichen zu können. Hintergrund ist die Ersetzung der bisherigen Gewerbesteuer durch die neue Ergebnissteuer CVAE. Der reale Zuwachs erreichte dementsprechend 39 Prozent. Der Nettogruppengewinn lag zur Halbzeit um 2,2 mal höher als der des Vorjahres und kam auf 19,5 Millionen Euro. Mit einer Verschuldungshöhe von 107 Prozent sei die Finanzstruktur "solide", heißt es in der Finanzmitteilung der Gruppe.
Im ersten Halbjahr hat Norbert Dentressangle seine Position in der Ukraine durch Erwerb einer Logistikfirma weiter gefestigt und Ende August in den USA die Weichen für den Kauf des Unternehmens Schneider Logistics gestellt. Es ist auf internationale Luft- und Seefracht spezialisiert und kam zuletzt auf einen geschätzten Jahresumsatz von 29 Millionen US-Dollar. Schneider Logistics unterhält Stützpunkte in sieben amerikanischen Städten und ist in China in Tianjin und Shanghai präsent. Der Zuerwerb soll bis Ende Oktober abgeschlossen sein.
Mit Blick auf seine operativen Stärken und gestützt auf eine solide Finanzsituation sieht sich die Gruppe für den weiteren Wirtschaftsaufschwung im zweiten Halbjahr gut gerüstet und fasst nunmehr erneut sowohl ein weiteres organisches als auch externes Wachstum ins Auge. (jb)