Paris. Der französische Conseil National Routier (CNR) hat vor Kurzem seine alle 2 Jahre erstellte Bilanz zur Rangliste der EU-Länder im Bereich des Straßengütertransports vorgelegt. Sie betrifft das Jahr 2015 und konstatiert für dieses einen Anstieg beim Verkehr um 2,4 Prozent.
An diesem Anstieg waren die Binnentransporte in den einzelnen Ländern mit einem Plus von 3,4 Prozent beteiligt, wogegen der grenzüberschreitende Verkehr mit +0,5 Prozent eher stagnierte und sich auf Aktivitäten zwischen Drittländern verlagerte (+5,7 Prozent). Kabotageleistungen stiegen um 5,6 Prozent an.
Wettbewerb durch Ostländer verschärft
Der CNR stellt in seiner Bilanz fest, dass sich der Wettbewerb im EU-Bereich noch weiter verschärft hat. Vorangetrieben wurde er 2015 vor allem durch Transporteure aus den osteuropäischen Mitgliedsländern, die ihre Aktivitäten viermal schneller ausgebaut haben als die Mitbewerber in der vormaligen Fünfzehnergruppe.
Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr 2014 konnte Polen mit +3,9 Prozent das Wachstum zwar verdreifachen, blieb damit aber noch unter dem Durchschnitt der anderen Ostländer. Bulgarien, Rumänien, Slowenien und Kroatien wiesen Rekordzuwächse zwischen 10 und 11 Prozent auf, und dies insbesondere im internationalen Transportverkehr.
Auch „alte“ EU-Länder verzeichnen Wachstum
Die Nummer Eins in der „alten“ EU war Deutschland mit +1,5 Prozent, gefolgt von Spanien mit +7 Prozent. An dritter Position lag der Bilanz zufolge Großbritannien mit einem außergewöhnlichen Anstieg um 11 Prozent, womit das Land erstmals vor Frankreich rangierte. Dessen Beitrag zeigte einen Rückgang um 7 Prozent. Nur Portugal verzeichnete eine noch stärkere Abnahme (-8,7 Prozent).
Der Pariser CNR versteht sich als technischer Beobachter der nationalen und inzwischen auch EU-weiten wirtschaftlichen Entwicklung im Straßengütertransport. Gegründet wurde er 1949 durch ein Dekret. Ihm gehören neben Vertretern der führenden Gewerbeverbände auch sieben Mitglieder an, die vom zuständigen Fachministerium bestimmt werden. (jb)