Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet nicht mit einer schnellen Trendwende bei der Konjunktur. Frühindikatoren wie Auftragseingänge und Geschäftsklima, aber auch die verhaltende Entwicklung der Weltkonjunktur deuteten auf ein schwaches drittes Quartal hin, heißt es in einem am Mittwoch, 13. September, vorlegten Bericht des Ministeriums von Ressortchef Robert Habeck (Grüne) zur wirtschaftlichen Lage im September. „Frühestens zum Jahreswechsel 2023/24 ist mit einer spürbaren konjunkturellen Belebung zu rechnen“, so die Prognose.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) senkte seine Konjunkturprognose, wie zuerst das Nachrichtenportal „The Pioneer“ berichtet hatte. „Die deutsche Wirtschaft tritt nach der Rezession im Winterhalbjahr auf der Stelle“, schrieb der BDI. Der Verband rechnet für das gesamte Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent. Im Juni war der BDI noch von einer Stagnation ausgegangen. Die Wachstumsimpulse aus dem Außenhandel seien deutlich schwächer geworden, hieß es. Zudem bremse der private Konsum das Wachstum aus. „Nicht nur die aktuelle Stimmung in den Unternehmen ist im Keller. Auch auf mittlere Frist ist noch keine Besserung in Sicht.“
Die Bundesregierung ging in ihrer Frühjahrsprojektion für dieses Jahr von einem Plus des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent aus. Dies dürfte aber bei der Herbstprojektion nach unten korrigiert werden.