Lkw-Maut: „Unser Kampf endet hier“
Jonas Türling, Spediteur aus Ebern, hört wegen der neuen Lkw-Maut auf. Ein Interview mit dem Unternehmer.
Vor fünf Jahren haben Sie Ihr eigenes Transportunternehmen Tuerling Transporte in Ebern gegründet. Jetzt schließen Sie Ihren Betrieb. Warum?
Die Transportbranche arbeitet mit niedrigen Gewinnmargen. Wenn wir jetzt zum 1. Dezember 2023 fast doppelt so viel Lkw-Maut bezahlen müssen, landen wir auf Null, vielleicht sogar im Minus. Da sehe ich für unser Unternehmen keine Zukunft mehr. Ich werde deshalb meinen Betrieb verkaufen. Ich habe Tag und Nacht gearbeitet.
Warum reichen Sie die höhere Maut nicht einfach an Ihre Kunden durch?
Die meisten Auftraggeber akzeptieren die Lkw-Maut nur für die Lastkilometer, nicht aber für die Leerkilometer. Nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie es finanziell auch nicht können – ihre Gewinnmargen sind dafür zu niedrig. Sprich: wenn einer unserer Fahrer zu Kunden fährt, um dort eine Ladung abzuholen, können wir diese Anfahrtskilometer den Kunden nicht…