Köln. Der Vizepräsident von FedEx für Zentral- und Osteuropa, Michael Mühlberger, begründete dies am Montag in Köln damit, dass der Standort Frankfurt wegen des drohenden Nachtflugverbots „keine langfristige Planungssicherheit“ biete. Kapazitätsengpässe spielten auch eine Rolle. FedEx werde in Köln sein neues Drehkreuz für Zentral- und Osteuropa einrichten. Bis zum Jahr 2010 werde ein Fracht- und Sortierzentrum mit einer Fläche von rund 50.000 Quadratmetern entstehen, das die Flughafengesellschaft mit einem Aufwand von rund 70 Millionen Euro errichten werde. Es gehe um rund 60 Flüge wöchentlich. „Die Entscheidung ist uns natürlich nicht leicht gefallen“, sagte Mühlberger. „Wir werden jedem Mitarbeiter einen Arbeitsplatz entweder in Köln oder in Frankfurt anbieten. Mit dem Umzug nach Köln werden wir insgesamt mehr Mitarbeiter beschäftigen.“ Zurzeit arbeiteten bei FedEx in Frankfurt 450 Menschen. „Von der Änderung wird aber nur knapp die Hälfte betroffen sein“, sagte Mühlberger. Der Köln/Bonner-Flughafen kann mit dem Zuzug die Verlegung des DHL-Umschlagzentrums nach Leipzig teilweise wieder gutmachen. Durch den Weggang von DHL und Lufthansa Cargo fallen bis Ende dieses Jahres 800 Arbeitsplätze weg; FedEx schafft nach den Worten des Flughafenchefs Michael Garvens etwa 500 neue. Bei der Entscheidung für Köln sei „nicht ein müder Cent an Subventionen geflossen“, betonte Garvens. „Es hat sich erneut gezeigt, dass der Nachtflugbetrieb für unseren Flughafen von elementarer Bedeutung ist.“ Der Flughafen werde deshalb bei der Landesregierung eine Verlängerung seiner Nachtflugregelung über das Jahr 2015 hinaus beantragen. Dieser Antrag werde in Düsseldorf „ergebnisoffen geprüft“, eine Vorentscheidung sei nicht gefallen, sagte Garvens. Allerdings werde das Thema Nachtflug heute in der nordrhein-westfälischen Politik glücklicherweise nicht mehr so kritisch diskutiert wie früher.
Köln/Bonner Flughafen wird größte deutsche FedEx-Drehscheibe
Das weltweit größte Express-Frachtunternehmen FedEx verlagert einen Teil seines Betriebs vom Frankfurter zum Köln/Bonner Flughafen und richtet dort seine größte Drehscheibe in Deutschland ein.