KEP-Dienste in Österreich

KEP-Dienste in ÖsterreichKEP-Markt wächst stabilVor 22 Jahren ging der erste private österreichische Paketdienst an den Start. Heute werden rund 90 Millionen Sendungen pro Jahr von Privatunternehmen transportiert. Das Krisenjahr 2009 bescherte den österreichischen KEP-Diensten nur eine leichte Wachstumsdelle.DPD-Gesellschafter Alexander Friesz erinnert sich noch gut an 1988. Am ersten Arbeitstag im Linzer Umschlagzentrum wurden gezählte 26 Pakete behandelt. Heute bringen es die privaten KEP-Dienstleister auf 90 Millionen Pakete jährlich. Dazu kommen weitere 40 Millionen Pakete der österreichischen Post. Diese rasante Aufwärtsentwicklung war Grund genug für den Zentralverband Spedition & Logistik (ZV), das breite Spektrum der Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) bei einem Hintergrundgespräch ausführlich zu beleuchten. Einen starken KEP-Markt sieht ZV-Präsident Harald Bollmann als Zeichen einer hoch entwickelten Wirtschaft. Außerdem meint er: „Geht es dem KEP-Markt gut, geht‘s auch der Wirtschaft gut.“Ganz eindeutig ist das freilich nicht. Hinter vorgehaltener Hand hört man nämlich durchaus, dass eine schwächelnde Wirtschaft zu kleineren Sendungen führt, was Paketdienste gegenüber Stückgutspediteuren begünstigt. Krise hin oder her: Den österreichischen KEP-Dienstleistern geht es gut. Zweistellige Zuwachsraten wie in den 1990er-Jahren gehören zwar der Vergangenheit an, aber ein solides Wachstum im – meist hohen – einstelligen Bereich ist langjährige Realität. 2009 wurde diese Entwicklung von einem zarten Minus in Höhe von zwei Prozent unterbrochen. Im ersten Halbjahr 2010 ging es mit plus sechs Prozent aber bereits wieder deutlich bergauf.Neben abnehmenden Sendungsgrößen kommt der Branche vor allem die vielfach praktizierte Einsparung ganzer Distributionsstufen zugute. Bestellungen via Internet sind im gewerblichen Bereich an der Tagesordnung. Anstelle der früher üblichen Lagerhaltung sorgen KEP-Anbieter für Direktbelieferung in kürzester Zeit. Die Pa-rallelentwicklung im B2C-Segment bereitet den bisher auf Gewerbekunden spezialisierten Dienstleistern allerdings noch Kopfzerbrechen. Das Problem sind schwierige Zustellbedingungen wegen häufiger Abwesenheit der Empfänger und die von Auftraggebern und deren Kunden gewünschte Rücksendemöglichkeit. Da aber das Privatkunden-Geschäft mit zweistelligen Prozentsätzen wächst, wollen sich die Paketspezialisten diese Chance nicht entgehen lassen, um wieder an die Zuwachsraten der vergangenen Jahrzehnte anzuknüpfen. ❙❚■ Richard Vogel, Korrespondent in ÖsterreichDie privaten österreichischen KEP-Dienstleister haben 90 Millionen Pakete pro Jahr fest im GriffDie Struktur des österreichischen KEP-MarktesJahresvolumen: 130 Millionen Pakete, davon 90 Millionen bei Privatunternehmen, 40 Millionen bei der österreichischen PostArbeitnehmer: 5500 bei der österreichischen Post, 6000 bei Privatunternehmen Gesamtumsatz pro Jahr: 700 Millionen EuroEntwicklung 2009: – 2 %Entwicklung 2010 bisher: + 6 %Nationales : internationales Paketaufkommen: 50 : 50 nach Gewicht 30 : 70 nach UmsatzZahl der Marktteilnehmer: hohe zweistellige Zahl an Privatunternehmen, die zehn größten Marktteilnehmer wickeln 80 Prozent der Gesamtmenge ab; genaue Angaben sind wegen Überschneidungen mit Speditionen und Kleintransporteuren nicht möglich rv

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