Linde launcht neue Generation von Elektro-Gegengewichtsstaplern

"60 Prozent aller Gegengewichtsstapler bewegen sich im Bereich bis zwei Tonnen, diese Geräteklasse bildet sozusagen das Rückgrat der Industrie und wird in den nächsten Jahren weiter wachsen", so Torsten Rochelmeyer, Senior Director Strategy & Solution Portfolio bei Linde Material Handling (MH), bei der Vorstellung neuer Elektro-Gegengewichtsstapler-Reihen in Aschaffenburg. Rund 70 Journalisten aus zwölf Ländern kamen im November an den Stammsitz des Flurförderzeug-Herstellers, um die neuesten Modelle im Traglastbereich von 1,0 bis 2,0 Tonnen kennenzulernen. Der meistverkaufte Elektrogabelstapler dieser Klasse sei in Europa industrieübergreifend ein Linde, so Rochelmeyer, nämlich der 2006 eingeführte E12-E20. Damals dominierte bei Gabelstaplern freilich noch der Verbrenner. Mittlerweile liegen Elektrostapler deutlich vor ihren Verbrenner-Pendants. Linde MH hat dazu passend seine Produktion nach dem Plattformprinzip ausgerichtet, das heißt, sowohl Elektrostapler als auch Verbrenner werden in Aschaffenburg auf einer Produktionslinie gefertigt. "Das gibt uns die Flexibilität, auf Marktverschiebungen schnell zu reagieren und Verbrenner auch in geringeren Stückzahlen zu produzieren", so Rochelmeyer. Für Anwender, die - etwa für den schweren Outdooreinsatz - bislang auf Dieselstapler gesetzt hatten, bietet Linde MH in den höheren Gewichtsklassen bereits E-Stapler an, die dank hoher Performance und Robustheit als echte Alternative zu verbrennungsmotorischen Staplern platziert wurden: die X20-X35-Reihe. "Der emissionsfreie Kraftmeier" titelte 2021 das VR-Staplertest-Team, das seinerzeit die Um-schlagleistung des X25 mit 2,5 Tonnen Tragkraft unter die Lupe genommen hatte. Nun sollen insgesamt zwölf neue Linde Xi-Modelle im Traglastbereich von 1,0 bis 2,0 Tonnen für Performance im Lager sorgen. Sie kommen ausschließlich mit integrierter Lithium-Ionen-Batterie, wofür auch das "i" in der Modellbezeichnung steht. Für einen Effizienzschub soll eine Kombination aus 90-Volt-Lithium-Ionen-Batterie und Synchron-Reluktanz-Motor sorgen: Sie beschleunigt das Fahrzeug in kürzester Zeit auf 20 km/h Höchstgeschwindigkeit und ermöglicht Hub- und Senkgeschwindigkeiten, die laut Hersteller bis zu 20 Prozent über dem Durchschnitt der Wettbewerbsfahrzeuge liegen. "Hinsichtlich der Performance legen die neuen Stapler die Messlatte ein deutliches Stück nach oben - auch gegenüber dem Wettbewerbsumfeld", unterstreicht Rochelmeyer. Bei den ebenfalls neuen Modellen E14 bis E20 setzt Linde MH dagegen auf 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterietechnik und wartungsfreie Asynchronmotoren. Alleine 14 Varianten bringen die bisherigen Standard-Elektrostapler dieser Modellreihe mit Tragfähigkeiten von 1,4 bis 2,0 Tonnen und Trogbatterie auf den neuesten technologischen Stand. Hier können die Nutzer nach dem "Plug-and-Play"-Prinzip zwischen Blei-Säure- oder Lithium-Ionen-Batterien wechseln beziehungsweise vorhandene Batterien weiter nutzen. Darüber hinaus sind die E-Modelle für den Einsatz von Brennstoffzellen ausgelegt, betont der Aschaffenburger Hersteller. Mehr Platz im Innenraum Alle Stapler eint, dass viel Wert auf Bedien- und Fahrerkomfort gelegt wurde. Freie Stellen in Logistik und Lager seien immer schwerer zu besetzen, so Rochelmeyer. "Die Entwicklungsingenieure haben alles getan, um den Bedürfnissen der Staplerfahrer maximal gerecht zu werden und sie bestmöglich bei ihrer Arbeit zu unterstützen." Besonders deutlich werde dies beim Linde Xi10 bis Xi20. So hat die integrierte Lithium-Ionen-Batterie den Konstrukteuren zusätzliche Spielräume eröffnet: Die Einstiegsstufe ist größer und niedriger, der Fußraum ist rund 30 Prozent größer als in dieser Fahrzeugklasse üblich und bietet mehr Bewegungsspielraum. Alle Elektrostapler-Versionen haben außerdem eine größere Kopffreiheit. "Selbst sehr groß gewachsene Bediener fühlen sich wohl und können entspannt arbeiten", so Rochelmeyer. Die großzügig bemessene Kabine bei gleichzeitig kompakter Bauweise wurde bei der Präsentation auch mithilfe eines Staplerfahrers demonstriert, dessen Arbeitgeber Klingele Paper & Packaging Group aus Delmenhorst den neuen Stapler aus der Xi-Reihe bereits testen konnte: Thomas, stolze 2,04 Meter groß und mit Schuhgröße 50 ausgestattet, nahm im Rahmen der Produktvorstellung in dem Fahrzeug Platz. Viele Assistenzsysteme Ein weiteres Komfort-Feature, das Linde MH herausstellt, ist die neue Heizung: Verstellbare Düsen, die rund um den Fahrerarbeitsplatz angeordnet sind, und eine um 60 Prozent verbesserte Heizleistung gegenüber den Vorgängermodellen sorgen demnach auch bei kalten Außentemperaturen für Wohlfühlklima in der Kabine. Um auch für heiße Tage gewappnet zu sein, gibt es die optionale Klimaanlage. Als Zusatzausstattung ist zudem die Linde Steer Control möglich, wobei wahlweise ein Mini-Wheel oder ein Joystick das klassische Lenkrad ersetzt. Mit dem Linde Reverse Assist Radar kommt auf Wunsch das aktuellste, nur bei Linde erhältliche Sicherheitsassistenz-Equipment zum Einsatz. Es erkennt sowohl bewegliche als auch statische Objekte hinter dem Stapler und bremst das Fahrzeug im Gefahrenfall sehr schnell bis zum Stillstand ab. Zudem sind die KI-basierten Sicherheits-Assistenzsysteme Linde Reverse Assist Camera und Front Assist Camera erhältlich. Einen weiteren Beitrag zu höherer Produktivität soll bei den neuen Staplern letztendlich eine durchgängige Vernetzung liefern. Die drahtlose Datenübertragung zwischen Fahrzeugsteuerung und Anwendungen in der Cloud auf einem datengeschützten Server ermöglichen vorausschauende Wartung ebenso wie Software-Updates over the air, verspricht Linde MH.

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