Berlin. Nach der Einführung der LKW-Maut auf vier- und mehrstreifigen Bundesstraßen sind in der Mehrzahl der Strecken keine signifikanten Verkehrsverlagerungen aufgetreten. Dies geht aus dem Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nachgeordnete Straßennetz infolge der Einführung der LKW-Maut auf Bundesstraßen hervor, den die Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegt hat.
In den Fällen, wo es signifikante Rückgänge an den bemauteten Bundesstraßen gab, führte dies nur in Ausnahmefällen zu einer Weiterverlagerung auf nachgeordnete Straßen, heißt es weiter. Der überwiegende Verkehr, der mautbedingt die Bundesstraße verlässt, wird auf die Autobahnen zurückverlagert. Rückgänge von mehr als 50 LKW pro Werktag sind jedoch nur an 1,5 Prozent der Strecken zu verzeichnen.
Wegen der erheblichen Zeitverluste seien die mautfreien Bundes- und Landesstraßen keine „wirkliche Alternative“ für den schweren LKW-Verkehr. Dazu wurden entsprechende Modellrechnungen durchgeführt. Für rund 98 Prozent der Fahrten mit schweren LKW sind die Routen über die bemauteten Bundesstraßen kostengünstiger als Routen mit größeren Anteilen im nachgeordneten Netz. Nur für 1,7 Prozent der Fahrten würde ein Ausweichen auf das nachgeordnete Netz oder die Autobahnen zu Kostenvorteilen von mindestens 1 Euro pro Fahrt führen. Eine Kostenersparnis von 5 Euro würde nur auf 0,1 Prozent der Fahrten zutreffen. (diwi)