Berlin. Der dänische Transport- und Speditionskonzern DSV Panalpina will angeblich die Speditionstochter der Deutschen Bahn DB Schenker übernehmen und habe dazu schon Sondierungsgespräche aufgenommen. Das vermeldet das Manager-Magazin. Ein DB-Schenker-Sprecher wollte dies gegenüber der VerkehrsRundschau aber nicht kommentieren.
Fakt ist: Deutsche Bahn (DB), Mutterkonzern von DB Schenker, braucht Geld. Die Bahn schlitterte coronabedingt in 2020 in die roten Zahlen. So sank der DB-Umsatz in diesem Zeitraum um 10,2 Prozent von 44,3 Milliarden Euro (2019) auf 39,9 Milliarden Euro. Betrug das bereinigte Ebit 2019 noch positive 1,837 Milliarden Euro, so lag diese Zahl in 2020 bei einem Minus von 2,903 Milliarden Euro.
Ein Verkauf von DB Schenker könnte der DB, zitiert das Manager Magazin einen Insider, bis zu 15 Milliarden Euro in die Kassen spülen. Zumal DB Schenker in 2020 ein Rekord-Ergebnis von 711 Millionen Euro erwirtschaftet hat, also rund ein Drittel mehr als im Jahr zuvor – insbesondere dank des Luft- und Seefrachtgeschäfts und der Kontraktlogistik, während das Ebit im Landverkehr in 2020 um 14 Millionen Euro unter dem Vorjahres-Ebit lag.
Die Deutsche Bahn hatte im Jahr 2002 Schenker für 2,5 Milliarden Euro gekauft. Der Coup des damaligen Bahnchefs Hartmut Mehdorn schien damals perfekt. Die Ehe von Bahn und Schenker war aber nie eine Liebesheirat. (eh)