Erkrath. Der internationale Handel läuft seit Monaten wieder auf Hochtouren. Mit der Havarie der Ever Given im Suezkanal sei vor rund zwei Monaten ein „Ketchup-Effekt“ ins Rollen gebracht worden, der den nachgelagerten Hinterlandverkehr nun zeitversetzt erreiche. Besonders im Binnenschifffahrts- und Schienenverkehr mangele es an Ressourcen, was den Druck auf den europäischen Straßengüterverkehr weiter erhöhe. So würden noch immer Staus an der Verladerampe zu Verzögerungen führen. Dadurch kommt es vermehrt zu Leerfahrten zum Folgeauftrag. „Der massive Mangel an Laderaum wirkt sich nahezu flächendeckend auf den gesamten Industrie- und Handelsbereich aus“, schreibt Timocom.
Es sei klar gewesen, dass „die große Masse an Gütern, die aufgrund der Suezkanal-Blockade nun geballt auf europäische Häfen trifft, nicht zeitnah abtransportiert werden kann. Auch die Kapazitäten an Laderaum für den Nachlauf waren von vornherein begrenzt. Wir gehen davon aus, dass sich dies in den nächsten Wochen weiter auf die Verfügbarkeit von Transportkapazitäten im europäischen Inland auswirken wird“, sagte Gunnar Gburek, Company Spokesman von Timocom. „Wir müssen jetzt alles tun, um Leerfahrten zu vermeiden und alle verfügbaren Kapazitäten bereitzustellen, um das hohe Frachtvolumen zu bewältigen. Hier können Frachtenbörsen helfen.“
Deutlicher Frachtenüberhang gegenüber verfügbarem Laderaum
Das erste Quartal 2021 überstieg laut Timocom-Transportbarometer bereits den Vorjahreswert um 58 Prozent. Während dieser Zeit wurden im Vergleich zum ersten Quartal 2020 über zehn Millionen mehr Frachteingaben getätigt. Gerade in Deutschland, Polen und Frankreich entwickelte sich der Binnenverkehr exponentiell, nicht zuletzt aufgrund des veränderten Konsumverhaltens während der Pandemie. Aktuell zeigt das Transportbarometer für alle drei Märkte die gleiche Tendenz eines deutlichen Frachtenüberhangs gegenüber verfügbarem Laderaum. (tb)