Karlsruher "Septemberfest"

Nufam statt IAA könnte das Motto in den ungeraden Jahren wie 2015 lauten: Zwar treten vor allem die Lkw-Hersteller in erster Linie über Händler auf und nicht jeder hat Neues im Gepäck, trotzdem gibt es einige Premieren. Zum Beispiel bei SAF Holland (Halle H2, Stand A13): Dort stellt man mit der SAF Intradisc plus Integral Mega das nach eigenen Angaben "leichteste Fahrwerk für Megatrailer" vor. Kombiniert mit der neuesten SAF-Bremse des Typs SBS 1918 (19,5 Zoll) sowie dem neuen Speedline-Alurad soll das Fahrwerk nur 390 Kilo wiegen. Stahlfelgen können wegen des Standard-Radanschlusses (335 Lochkreis, 10 Loch) durch das neue Alurad SLT 3598, 19.5x14", ET 120, ersetzt werden. "Wir entwickeln bereits neue Ideen zur weiteren Gewichtsreduzierung auch bei Megatrailern, die wir spätestens zur IAA 2016 präsentieren werden", verrät Stefan Wallmeier, Vice President Engineering Trailer Systems, darüber hinaus. Auch beim Service legt SAF nach: Zu speziell qualifizierten, sogenannten Top-Service-Werkstätten, individuellen Wartungspaketen aus dem Programm "safe+easy" und dem neuen Treueprogramm Fleet-Connect kommt der SAF Tire Pilot, der permanent den einmal vorgegebenen Druck der Trailerreifen überwacht. Fällt der Druck ab, hebt ihn der SAF Tire Pilot automatisch wieder auf das vorab eingestellte Niveau an. Interessant ist auch das Online-Portal, das berechnet, wie viel Kraftstoffund Reifenkosten das neue System jährlich sparen kann. Pirelli gibt wieder Gummi Apropos Reifen: Auch Pirelli (H4, C02) rollt Neuheiten ins Rampenlicht: Dazu gehört die Evolution der bekannten Serie ":01". Gegenüber der Vorgänger-Generation sollen die neuen Pneus mehr Laufleistung, eine verbesserte Runderneuerung sowie eine optimierte Straßenlage auf nasser und trockener Fahrbahn bieten. Dafür überarbeiteten die Italiener beim R:01 II Struktur und Mischung, während die verstärkte Wulst die Runderneuerung erleichtern soll. Die neue Mischung soll dagegen die Laufleistung verlängern und die Straßenlage verbessern. Das Lenkachsprofil FR:01 II erhielt eine breitere Lauffläche, was Haltbarkeit, Lenkpräzision und den Grip erhöhen soll. Geänderte Rillen sollen Steine und andere Gegenstände leichter aus der Lauffläche schleudern. Der TR:01 II für die Antriebsachsen trägt jetzt das 3PMS-Schneeflocken-Symbol. Der ST:01 M+S für Trailer soll als Ganzjahresreifen auch auf glatten und schneebedeckten Straßenoberflächen eine sichere Straßenlage bieten. Da viele Unternehmen die Karkassen fest in die Kostenkalkulation einrechnen, legen die Italiener auch bei der Runderneuerung nach. Für die runderneuerte Novatread-Range nutzt Pirelli Original-Formen und Karkassen. Eine App soll beim Reifenkauf helfen Außerdem wird die Software thematisiert: Die Pirelli FleetApp ist eine Tablet-Applikation für die Betriebssysteme IOS und Android, die die Reifenwahl erleichtern soll. Sie liefert für jeden Reifen Infos über Einsatzspektrum, verfügbare Dimensionen, dazu gehörende Werte auf dem EU Reifenlabel, Profilgestaltung und technische Eigenschaften. Zudem enthält sie ein Simulationstool, mit dem die User den Kraftstoffverbrauch von Reifen entsprechend der verschiedenen Energie-Effizienzklassen auf dem EU-Reifenlabel kalkulieren können. Continental (H4, A 15) präsentiert hingegen weitere Trailer-Mega-Formate seiner neuen 3er-Hybrid-Serie, die zur Jahresmitte neu kam. Gehen wir eine Stufe nach oben, vom Fahrwerk zum ganzen Lkw: Volvo (H2, A03.2) wird neben einem FH-Sondermodell einen FH16 750 6x4 mit Langholzsattel mit der hydraulischen Anfahrhilfe X-Track zeigen, die auf rutschigem Boden für mehr Traktion per zuschaltbarem Allradantrieb sorgt. DAF (und Stas, H1, A03.7) vertritt der süddeutsche DAF-Vertriebs- und Servicepartner EBB Truck-Center GmbH, während Scania (H4, A03) mit 20 Fahrzeugen über mehrere Händler vertreten wird. Iveco (H1, A26) legt den Schwerpunkt auf den Daily, während MAN (H2, A23) vor allem die Allrad-TGM mit ESP in den Vordergrund stellt, was insbesondere für Feuerwehren und Kommunen interessant ist. Daimler ist wie zur Transport Logistic in München vor allem mit den Services BIC, CharterWay, Profitraining und FleetBoard vertreten (H4, A30.8-12). Ebenfalls als Fahrzeughersteller tritt auch Orten (H1, A26.6 und H2, F01) auf: Er stellt mit dem Elci sein City-Logistik-Konzept für eine rein elektrische Innenstadtbelieferung vor. Zudem bietet Orten die Umrüstung von 7,5- bis 18-Tonnen-Diesel- auf Elektro-Lkw an. Uta Leasing steht dabei mit maßgeschneiderten Leasing- und Finanzierungsangeboten beratend am Stand von Orten Fahrzeugbau und der Spedition Fuchs zur Verfügung. Trailerseitig bringt Orten einen "2in1"-Schiebeplanensattel. Reisch (H4, B09) präsentiert einmal mehr die neueste Version der Isotexx genannten isolierten Asphaltmulde und einen aktuellen Schubboden, während Langendorf (H1, A07) neben einem 26-Kubik-SKA-Alukasten-Sattelkipper (5180 Kilo leicht) eine isolierte SKS-HS-Isoxx-Stahl-Halbschale zeigt, die 6,4 Tonnen wiegen soll. Auf dem Demoparcours läuft ein Langendorf-Innenlader im Praxiseinsatz. Fliegl bringt einmal mehr den MegaRunner 4.0 nach Karlsruhe, der bei 940 Millimetern Aufsattelhöhe drei Meter Innenbei echten vier Metern Außenhöhe bietet. Außerdem rollen zwei zweiachsige Curtainsider (RoadRunner Twin und Mega-Runner Twin) nach Karlsruhe. Die Region ist Kühlverteilerland! Aber auch die Hersteller von Getränkefahrzeugen und temperaturgeführten Transportern kommen nach Karlsruhe. So präsentieren Coolingvans und TKV (H4, A30.16) das erste integrierte Kühlaggregat von Thermo King für Transporter. Die beiden strategischen Partner entwickelten diese neue Lösung für den Verteilerverkehr auf Basis der bewährten Kühlmaschine V200. Mit der integrierten V200i können Vans unter zwei Metern Gesamthöhe ab sofort ohne Dachaufbau ausgestattet werden. Optimalen Kälteschutz sollen die Doppeltürdichtungen bieten. Die Kühlleistung der neuen, integrierten Version entspricht der Performance der klassischen V200-Dachanlage und ist auch mit Netzbetrieb lieferbar. Kress (H1, A26.2) setzt auf Branchenlösungen und präsentiert unter anderem einen Kühler, der für die Belange von Bäckereien konzipiert wurde. Klar, dass auch Kiesling (H4, A30.4) in Karlsruhe Flagge zeigt: Die Dornstädter verweisen auf zahlreiche Details wie die flüssigkeitsdichte Alu-Bodenwanne, den roten Roll Bumper aus hochwertigem Elastomer und mit einer in der Mitte eingelassenen Edelstahlrolle für progressiven Rammschutz in drei Stufen sowie den magnetischen Türfeststeller Easy Lock. STS (H1, A26.4) will vor allem mit der Nutzlastoptimierung der neuen ATP-Kühlaufbauten punkten. Für die 15-Paletter proklamiert STS Gewichtsreduktionen bis zu 400 Kilo; Alumontagerahmen und einer neuen Aufbaukonstruktion sei Dank. Ewers (H4, A30.18) will demonstrieren, dass der Schwenkwandaufbau Hurowa plus neben Getränken auch andere Einsatzbereiche bedienen kann, wenn es um den Transport von Ware auf Paletten oder in Rollwagen geht. Schoon Kipper (H1, A11.1) präsentiert sich als Profi für voll ausgestattete Branchenfahrzeuge, vornehmlich im Krankipper- und Pritschensegment. Dort ist auch JPM (H1, 12C.1) aktiv. Als Highlight bringen die Franzosen den nach eigenen Angaben "leichtesten Kipper des Marktes" über den Rhein. Sie rufen knapp über 400 Kilogramm für eine 3,2-Meter-Brücke auf. In Sachen Stabilität vergleicht sie JPM mit einem Stahlkipper, da die Entwicklung der von Schwerlastern ähnelt und dementsprechend keineswegs mit einer Kipp-Pritsche vergleichbar ist. Außerdem möchte JPM mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis des Marktes, dem Nutzlastvorteil, Robustheit und Anpassungsmöglichkeiten nach Kundenbedarf punkten. Rundumsicht dank 360-Grad-Kamera Kranhersteller HMF (H2, A06) zeigt neu aufgebaute Fahrzeuge und einzelne Krane. Darunter ein neu aufgebauter 5020 K6 mit Fly-Jib 1000 K4 auf MAN-Chassis und ein Fuso 7C15 mit Comfort-Kabine und einem 735-K4-Ladekran. Für die nötige Rundumsicht könnte Mekratronics (H2, C11) sorgen: Die Franken präsentieren das Rundumsichtpaket Mekra Surround Vision System. Das System ist modular aufgebaut und kann so auf fast alle Nutzfahrzeugtypen abgestimmt werden; außerdem achtete man auf einfache Installation. Die einzelnen Bauteile wurden speziell für Heavy-Duty-Anwendungen entwickelt und sollen für den Nutzfahrzeugmarkt erfolgreich getestet worden sein. Damit ist für Durchblick gesorgt. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Nufam www.verkehrsrundschau.de/dossiers

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