Kampf der Samurai

Das Segment der Pick-ups ist stark in Bewegung - was auch für deren Anhänge- und Nutzlasten sowie Verbräuche und den damit verbundenen CO2-Ausstoß gilt. Um dem Rechnung zu tragen, schrieb die VR erstmals den "Green Light Truck" aus. Der fordert im jährlichen Wechsel Fahrzeuge mit Doppelkabine, Automatikgetriebe und Topmotorisierung und Modelle mit Einzelkabine, Schaltgetriebe und Einstiegsmotor zum Wettbewerb. Bewertet wurden die Kriterien Effizienz und Nutzlast (plus Anhängelast anteilig) im Verhältnis 3:1. Viele Hersteller werden erst für den Green Light Truck 2017 in den Ring steigen, da die aktuellsten Neuheiten im Testzeitraum noch nicht verfügbar waren: Die Topseller Ford Ranger und VW Amarok erhalten ein Facelift und der Toyota Hilux kommt komplett neu. Doch die einstigen Platzhirsche nutzten die Möglichkeit, gegeneinander anzutreten. Der Isuzu D-Max stellt sich dem neuen Mitsubishi L 200 und Nissan brachte in letzter Minute noch den neuen Navara NP 300. Der hat den beiden Konkurrenten nicht nur den neuesten Konstruktionszeitpunkt, sondern auch die Siebengangautomatik voraus, die generell ein niedrigeres Drehzahlniveau ermöglichen sollte. Mitsubishi und Isuzu kämpfen noch mit einem Fünfgang-Wandler, der die Gänge vor allem beim Isuzu relativ grob sortiert. Generell lassen alle drei verhältnismäßig viel Leistung im Wandler, wenn sie aber erst mal in Fahrt sind, kann man sie gut rollen lassen. Mit Wandlerüberbrückung sinken die Drehzahlen dann auf Leerlaufniveau. Hat man sich einmal an die Taktik gewöhnt, kann man den für seine Sparsamkeit bekannten Isuzu zumindest über Land auf eine Acht vor dem Komma fahren, im Test brauchte er aber 9,7 Liter. Hier merkt man dem L 200 seine Jugend an, nicht nur motorisch, sondern auch bei der Abstimmung der Schaltung und Aerodynamik: Er begnügte sich unter denselben Bedingungen mit 9,1 Liter und wog am wenigsten. Gerade gewichtsseitig enttäuschte der nagelneue Nissan etwas, der mit 2198 Kilo den Sumo-Ringer des Trios gab. Die theoretischen Vorteile der Siebengang-Automatik schöpft er nur unzureichend aus, kam mit 8,96 Litern Durchschnittsverbrauch aber als Einziger knapp unter die Neun-Liter-Marke, was ihn mit dem hohen Gewicht zum effizientesten Auto macht. Bonuspunkte für Euro 6, Start-Stopp oder andere Spritspartechniken gibt es bei den Automatikversionen der Pick-ups (noch) nicht. 3,5 Tonnen Anhängelast sind ein Wort! Ihre große Stunde schlägt generell bei den Anhängelasten, die bei Isuzu und Nissan 3,5, beim Mitsubishi 3,1 Tonnen betragen und die Autos damit für das Bau- und Galabaugewerbe interessant machen. Dass man dem Isuzu seine vier Jahre schon wieder anmerkt, kündet von der Bewegung im Segment. Für 2017 werden die Karten neu gemischt: Mit Handschaltung sollte bei allen Teilnehmern eine Acht vorm Komma möglich sein - noch vor fünf Jahren ein kaum erreichbarer Wert! Mehr zum Thema finden Sie unter Green Light Truck www.verkehrsrundschau.de/dossiers

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