Kalte Koffer liefern frische Daten

Die Tage, in denen auch ein Curtainsider als Quasi-Kühlauflieger durchgehen könnte, dürften gezählt sein - der Frühling naht. Aber auch im Winter sind temperaturgeführte Transporte zu sensibel, als dass sie nicht mit dem richtigen Equipment durchgeführt werden müssten: mit Kühlkoffern. Damit die auch kühl bleiben, startet Kältespezialist Thermo King mit der Markteinführung seiner vor geraumer Zeit vorgestellten SLXi-Hybrid-Sattelauflieger-Kältemaschinen. In dem Gerät kommt ein Frigoblock-EnviroDrive-Paket zum Einsatz. Das umfasst einen Generator, der am Motor der Zugmaschine installiert wird, und ein Inverter-Antriebssystem für eine konstante Stromversorgung im elektrischen Betrieb - sowohl beim Netzanschluss an eine Stromversorgung am Ladedock als auch im Transportbetrieb auf der Straße. Dadurch kann die Lieferung auch bei ausgeschaltetem, aber aktiviertem Dieselmotor der Kältemaschine erfolgen. Für Transportunternehmen bedeutet das mehr Flexibilität, da der Dieselmotor im Hybrideinsatz im Stand-by arbeitet und bei Bedarf jederzeit wieder eingeschaltet wird. So kann die Maschine autonom arbeiten. Telematik hat Temperatur im Blick Auch der Kühlfahrzeugbauer Kress hat in den vergangenen Monaten fleißig entwickelt. Herausgekommen ist unter anderem ein kleiner Durchladezug, der als Kühlgespann mit der Führerscheinklasse BE gefahren werden kann. Dazu haben die Meckesheimer ihren Aerodynamik-Kühlaufbau CoolerBox 2.0 auf einen Transporter nebst Anhänger montiert. Aus den zweimal 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht ergibt sich laut dem Hersteller eine ausstattungsabhängige Nutzlast von bis zu 2,5 Tonnen. Ebenfalls neu bei Kress ist der Leichtbauboden AluLT, der ein Nutzlastplus von bis zu sieben Kilo pro Quadratmeter Ladefläche bringen soll. Bei einem Kühlkoffer auf 3,5-Tonner-Fahrgestell ergebe sich so ein Nutzlastvorteil von knapp 50 Kilo. Noch eine Nummer kleiner geht es bei Dometic zu. Die mobilen CoolContainer gibt es mit Fassungsvermögen von 209, 435, 590, 825 und 963 Litern. Bei allen Frontladern ist die Temperatur serienmäßig auf vier Grad Celsius eingestellt, während die Toplader mit einem Schlüssel zwischen zwei Fixtemperaturen von plus 4 oder minus 18 Grad umgeschaltet werden können. Betrieben werden können die Geräte am 230-Volt- und am 12-Volt-Stromnetz genauso wie mit einem Akku. Die drei führenden deutschen Trailerhersteller Cargobull, Kögel und Krone bieten ein eigenes Telematiksystem. So haben die Cargobullen 2017 ihr neues SmartTrailer-Konzept vorgestellt, einen isolierten Sattelkoffer SKO Cool Complete mit dem hauseigenen Kühlgerät und der Telematik-Ausstattung TrailerConnect. Damit ist es möglich, im Trailer vorhandene Sensordaten über eine App auf dem Smartphone einzusehen, zu kontrollieren und wesentliche Funktionen zu steuern. Zusätzlich erlaubt das Display des Schmitz-Kühlgerätes den Zugriff auf sämtliche SmartTrailer-Funktionen. Zudem lassen sich die Trailer- und Kühldaten über ein Telematik-Portal einsehen. "Ein besonderes Highlight ist das integrierte Türverschluss-System, das entweder per Code oder per Geo-Fencing gesteuert wird", sagt Volker Münster, Leiter Produktlinie Sattelkoffer bei Schmitz Cargobull. Von außen nicht sichtbar, erlaubt es individuelle Zugriffsregelungen für den Transportraum. Neuheiten im Anmarsch "Vor allem bei der Überwachung der Temperatur setzen immer mehr Kunden auf Kögel Telematics", so Patrick Wanner von Kögel. Die Funktion TempControl überwacht und steuert die Temperatur im Inneren eines Kühlkofferfahrzeugs. Zudem hilft sie bei der Dokumentation der Kühlkette und informiert den Flottenbetreiber über Betriebs- und Wartungszyklen. In Sachen Trailer-Telematik gehört Krone zur Gruppe der Vorreiter. Für Kühlkoffer bietet Krone Telematics Funktionen zur Temperaturkontrolle. Dabei werden Temperaturbereiche, Alarmvorgaben und Kühlmaschinendaten kontinuierlich überwacht, übertragen und für 18 Monate dokumentiert. Durch die von Krone Telematics eingesetzten, zertifizierten Temperaturfühler entfällt der Einsatz eines separaten Temperaturschreibers am Kühlfahrzeug. Die Aufgaben eines Kühlmaschinenschreibers übernimmt der Trailerbauer. Die Temperaturdaten werden in wählbaren Zeitfenstern zusammengestellt. Die zertifizierten Temperaturverläufe der Kühlkette werden als Dokument zusammengefasst und vor Wareneingang beim Kunden zur Verfügung gestellt. Richtig spannend wird es für Nutzer von Kühlkoffern im Herbst - dann tut sich etwas in Sachen Hardware. "Detailoptimierungen am Kögel Cool - PurFerro Quality sind in Planung und werden auf der IAA Nutzfahrzeuge vorgestellt", sagt Patrick Wanner vom Trailerhersteller Kögel. Und die Burtenbacher werden nicht der einzige Hersteller sein, der mit Neuheiten nach Hannover reist. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Kühlfahrzeuge www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieterauswahl Dometic www.dometic.comFrigoblock www.frigoblock.comKögel www.koegel.comKress www.kress.euKrone www.krone-trailer.comThermo King www.thermoking.deSchmitz Cargobull www.cargobull.com