Hamburg. Irmhild Saabel ist von der Allianz pro Schiene mit dem Clara Jaschke Innovationspreis ausgezeichnet worden. Saabel erhielt der Preis auf der Hamburger Messe ITS World Congress für ein von ihr gesteuertes Projekt, bei dem Wascosa Güterwagen entwickelt hat, die verderbliche Ware mit Strom- statt mit Diesel-Aggregaten kühlen.
Vermeidung von Lärm und CO2
Anders als im Personenverkehr auf der Schiene sind im Güterverkehr die Wagen bislang nicht mit Strom ausgestattet. Daher kühlen derzeit Dieselaggregate verderbliche Produkte. Diese mindern aber die Effizienz, weil sie auf längeren Strecken nachgefüllt werden müssen. Zudem arbeiten sie wenig umweltfreundlich und erzeugen viel Lärm.
Das Schweizer Unternehmen Wascosa wollte sich damit nicht abfinden. Über einen längeren Zeitraum entwickelte es eine Technik, um Güterwagen mit Strom versorgen und elektrische Kühlbehälter mit 400 Volt Standard-Industriestrom betreiben zu können.
Großes Potential für die Anwendung auf der Schiene
Damit sei es nun möglich, viele Transporte von verderblicher Ware vom Lkw auf Güterzüge zu verlagern, heißt es in der Mitteilung der Allianz pro Schiene. „Das Potenzial ist sehr groß“, betonte Preisträgerin Irmhild Saabel. „Wir gehen davon aus, dass mehrere tausend Wagen in Europa damit ausgestattet werden können. Viele Verkehre in diesem Segment gehen heute über die Straße.“
Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, zeichnete neben Saabel auch Julia Kuhfuß von der S-Bahn Hamburg GmbH für eine Innovation im Personenverkehr aus. „Diesen Pionierinnengeist braucht die Schienenbranche, um mit Innovationen im 21. Jahrhundert ihre Umwelt- und Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Verkehrsträgern weiter ausbauen zu können“, sagte Flege anlässlich der Preisverleihung. (cd)