Berlin. Streikgefahr bei der Bahn gebannt: Dreimal hat die Lokführergewerkschaft gestreikt. Und als die GDL-Einigung stand, drohte die EVG mit Arbeitskampf. Nun steht fest: So weit wird es nicht kommen: Das Unternehmen und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben eine Tarifeinigung erzielt, wie beide Seiten am Donnerstag, 7. Oktober, mitteilten. Drei Wochen nach dem Abschluss mit der Lokführergewerkschaft GDL ist diese Tarifrunde damit endgültig beendet. Regulär beginnt die nächste Tarifrunde mit der EVG im Frühjahr 2023.
Die EVG konkurriert im Bahnkonzern um Mitglieder und Einfluss mit der kleineren Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Eigentlich hatte die EVG schon im vergangenen September einen Tarifvertrag vereinbart. Weil die GDL nach drei Streiks in diesem Sommer mehr herausholte, wurde aber nachverhandelt.
Zusätzlich wurde mit der EVG nun eine Corona-Prämie von insgesamt bis zu 1100 Euro vereinbart. Das sind 100 Euro mehr als im Abschluss der GDL. Allerdings kommt im EVG-Tarif die nächste Erhöhung der Tabellen-Entgelte einen Monat später. Sie steigen am 1. Januar um 1,5 Prozent. Verbesserungen gibt es laut EVG auch bei Zulagen.
Der Tarif gilt in allen Bahn-Betrieben, in denen die EVG mehr Mitglieder stellt als die GDL. Deren Abschluss erfasst derzeit 16 der rund 300 Bahnbetriebe. Für weitere Betriebe muss noch festgestellt werden, welche Gewerkschaft dort stärker ist. Wer beide Abschlüsse vergleiche, werde kaum Unterschiede feststellen, betonte die EVG. (ste/dpa)