Interview der Woche

Interview der Woche Wie entwickelt sichder NFZ-Markt 2012? Wie wird sich der Nutzfahrzeugmarkt 2012 entwickeln? Fundamental gesehen sind Industriekonjunktur und Transportnachfrage in guter Verfassung. Wir gehen daher im Moment davon aus, dass der deutsche und der westeuropäische Nutzfahrzeugmarkt seitwärts verlaufen. Möglicherweise werden die beiden ersten Quartale etwas schwieriger. Weltweit bleiben die Märkte für schwere Nutzfahrzeuge aber dynamisch. Der russische und der japanische Markt werden um jeweils ein Viertel zulegen, für den US-Markt erwarten wir ein Plus von 17 Prozent. Davon profitieren auch die deutschen Hersteller. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) rechnet für den NFZ-Markt 2012 mit 325.000 Einheiten – welches Volumen prognostiziert der VDA? Wir rechnen im Moment damit, das Vorjahresniveau zu halten. Das entspräche dem genannten Niveau – allerdings mit einer gewissen Schwankungsbreite. Truck- und Trailerhersteller bauen derzeit Personal ab. Welches sind die Gründe für diese Marktentwicklung? Das Nutzfahrzeuggeschäft war und bleibt sehr zyklisch. Unsere Kunden, die Logistiker, sind mit die Ersten, die Konjunkturschwankungen spüren. Und natürlich passen sie ihre Investitionen an die Erwartungen an. Wir wissen, dass das neue Jahr kein Selbstläufer wird. Aber es besteht durchaus noch Nachholbedarf für Investitionen – sowohl bei Trucks, als auch bei Trailern. Sind alle Segmente gleich von der Entwicklung betroffen? Der Transportermarkt hat mehrfach gezeigt, dass er nicht derselben teilweise starken Zyklik unterliegt wie die schweren Fahrzeuge. Daher gehen wir derzeit davon aus, dass die Volatilität hier etwas geringer ausfallen wird als im Bereich über sechs Tonnen. Laut dem VDIK konnten die ausländischen Hersteller in Deutschland 2011 Marktanteile gewinnen. Woran lag das und wird dieser Trend auch 2012 Bestand haben? Der Nutzfahrzeugmarkt ist sehr wettbewerbsintensiv. Manch ein Hersteller versucht, unbedingt Marktanteile zu gewinnen, selbst auf Kosten der Profitabilität. Aber so etwas lässt sich nicht lange durchhalten. Ich rechne damit, dass sich das wieder normalisieren wird. Welches werden die aus politischer Sicht für die NFZ-Branche bestimmenden Themen in 2012 sein? Es steht unter anderem eine Entscheidung über den Rahmen für die LKW-Maut bis 2017 an. Hier sollte es so bald wie möglich Klarheit geben. Je früher das Gewerbe weiß, womit es rechnen kann, desto eher können Investitionen geplant werden. Wir werden auch wieder Vorschläge für den Güterverkehr der Zukunft hören. ❙❚■ Serge Voigt Berg- oder Talfahrt? Im vergangenen Jahr ging es mit dem Nutzfahrzeugmarkt in Deutschland kräftig bergauf. Die Verkaufszahlen für Trucks und Trailer haben fast wieder das Rekordniveau aus der Vorkrisenzeit erreicht. Dennoch mussten zum Jahresende bei Scania und Schmitz Cargobull Zeit- und Leiharbeiter gehen. Damit reagierten die ersten Nutzfahrzeughersteller auf die nachlassende Nachfrage nach ihren Fahrzeugen. Stellt sich die Frage, ob nach der Bergfahrt im noch jungen neuen Jahr 2012 schon wieder die Talfahrt folgt. sv um was es geht Matthias Wissmann wurde am 15. April 1949 in Ludwigsburg geboren. Der ehemalige Bundesminister für Forschung und Technologie sowie Bundesverkehrsminister ist seit Juni 2007 Präsident des Verbands der Automobilindustrie. Nachgefragt bei

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