München. Reallogis hat für das Jahr 2021 Flächenumsatz und Mietentwicklung der Top-Acht-Standorte für Industrie-, Logistik- und Gewerbeimmobilien analysiert. Zu diesen Standorten zählen die Metropolregionen Hamburg, Berlin, Ruhrgebiet, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München.
Im Vergleich zum Vorjahreswert von 13,3 Millionen Quadratmetern stieg an diesen Standorten der Flächenumsatz 2021 demnach auf 3,86 Millionen Quadratmeter und damit um 23,2 Prozent. Den größten Beitrag am Flächenumsatz hat wie im Vorjahr das Ruhrgebiet mit 690.000 Quadratmetern erzielt. Dabei hat es als einziger Standort im Vergleich zum Vorjahr an Flächenumsatz eingebüßt, wie das Beratungsunternehmen weiter mitteilt.
Auf dem zweiten Platz liegt der Frankfurter Lager-, Logistik- und Industrieimmobilienmietmarkt mit einem Umsatz von 655.700 Quadratmetern. Er legte im Vergleich zum Vorjahr um 33,2 Prozent zu. An dritter Stelle steht der Hamburger Mietmarkt mit 630.000 Quadratmetern und einem Plus von 21,2 Prozent im Vorjahresvergleich.
Den achten Platz belegt, wie auch im Vorjahr, der Stuttgarter Markt mit 296.612 Quadratmetern. Der Standort konnte allerdings von allen Top-Märkten mit einem Plus von 119,1 Prozent am stärksten zulegen. Auch der Düsseldorfer Markt entwickelte sich gut: Mit 350.000 Quadratmetern auf dem fünften Platz unter den Standorten, legte er mit einem Plus von 79,5 Prozent verglichen zum Vorjahresumsatz von allen Top-Acht am zweitstärksten an Umsatz zu.
Hälfte aller Mietvertragsabschlüsse in der Branche Logistik/Spedition
Bezogen auf die Anzahl der Vertragsabschlüsse sticht die Branche Logistik/Spedition hervor: Mit 16 Abschlüssen stellt sie rund die Hälfte aller Top-Deals im Gesamtjahr 2021. Vermietungen in Neubauten waren mit 23 Abschlüssen am häufigsten, auf Bestandsimmobilien entfielen zehn der größten Mietvertragsabschlüsse im abgelaufenen Jahr.
Auch bei Flächenabnahme dominierend
Bei der Betrachtung der flächenabnehmenden Branchen in den Top-Acht-Märkten 2021 sticht Logistik/ Spedition hervor, die in sechs Märkten dominiert. Ausnahmen bilden Köln und das Ruhrgebiet, hier war jeweils der Handel führend.
In der Gesamtbetrachtung konnte Logistik/ Spedition mit 1,76 Millionen Quadratmetern um 9,2 Prozentpunkte an Marktanteil zulegen. Sie erreicht damit den ersten Platz und konnte im Vergleich zum Vorjahr den Handel überholen. Die Branche verzeichnet auch den zweitgrößten Abschluss aller Top-Acht-Märkte mit Rhenus in Wesel (Düsseldorfer Markt) über 85.000 Quadratmeter.
Spitzenmiete: München teuerster Standort
Die Spitzenmieten entwickeln sich laut Reallogis weiterhin dynamisch. Die durchschnittliche Verteuerung aller Top-Acht-Standorte lag im Jahresvergleich 2020 und 2021 bei 3,4 Prozent. Die durchschnittliche Spitzenmiete ist von 6,61 Euro pro Quadratmeter in 2020 auf 6,82 Euro pro Quadratmeter in 2021 gestiegen. Das ist ein Plus von 3,2 Prozent.
Teuerster Standort war wie im Vorjahr auch München mit einer Spitzenmiete von 8,50 Euro pro Quadratmeter. Der Standort sei weiterhin der einzige Markt, in dem die Spitzenmiete die Marke von acht Euro pro Quadratmeter übersteigt, so die Berater.
Der günstigste Logistik-Standort bezogen auf die Spitzenmiete bleibe das Ruhrgebiet mit 5,50 Euro pro Quadratmeter. Das Ruhrgebiet liegt mit -19,3 Prozent am deutlichsten unter dem Durchschnitts-Spitzenpreis der Top-Acht.
Durchschnittsmiete: Ruhrgebiet günstigster Standort
Die Durchschnittsmieten entwickeln sich ebenfalls dynamisch. Die durchschnittliche Verteuerung aller Märkte bezogen auf die Durchschnittsmiete liegt bei 3,8 Prozent. Der durchschnittliche Mietpreis über alle Top-Acht-Standorte beträgt 5,41 Euro pro Quadratmeter. Teuerster Standort bezogen aufdie Durchschnittsmiete ist wie auch im Vorjahr München mit 6,85 Euro pro Quadratmeter. Wie auch die Spitzenmiete stagniert die Durchschnittsmiete hier.
Zweitteuerster Standort nach Durchschnittsmieten ist weiterhin Berlin mit 5,90 Euro pro Quadratmeter, allerdings stagniert sie auch hier. Auf dem dritten Platz liegt Stuttgart mit einer Durchschnittsmiete von 5,50 Euro pro Quadratmeter, ebenfalls stagnierend.
Wie auch bei den Spitzenmieten ist das Ruhrgebiet der günstigste Standort mit 4,30 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht mit +8,9 Prozent der höchsten Verteuerung aller Top-Standorte bezogen auf die Durchschnittsmiete.
Preisdifferenz nimmt leicht ab
Die Preisdifferenz im Standortvergleich zwischen teuerstem Standort München und günstigstem Standort Ruhrgebiet beträgt 2,55 Euro pro Quadratmeter, im Vorjahr waren es noch 2,90 Euro pro Quadratmeter. (mwi)