Frankfurt/Main. Die Top 8 der deutschen Logistikimmobilienmärkte haben 2021 einen Flächenumsatz von insgesamt rund 3,7 Millionen Quadratmetern getätigt, berichtet der Logistik-Immobilienberater Colliers, der von einem „außenordentlichen Ergebnis“ spricht. Es übertraf den Vorjahreswert um 28 Prozent und den Dreijahresdurchschnitt um 33 Prozent. Das herausragende Ergebnis könne vor allem mit der Rekordanzahl an getätigten Abschlüssen begründet werden, so Colliers weiter.
Im Vergleich der letzten drei Jahre hätten alle acht Standorte ein Umsatzplus verzeichnet, wobei die Logistikregion Rhein-Main/Frankfurt mit 705.700 Quadratmeter (ein Plus von 42 Prozent) die höchsten Flächenumsätze erzielte. Auf Platz zwei bei den Flächenumsätzen lag die Logistikregion Hamburg mit 635.900 Quadratmetern, die Logistikregion Berlin folgte mit rund 603.700 Quadratmetern Flächenumsatz auf Platz 3. Die einzige Logistikregion, die einen rückläufigen Flächenumsatz im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete, ist München. Dies lag laut Colliers an der Sonderanmietung von Krauss Maffei, die 2020 stattfand und für rund 38 Prozent des gesamten Flächenumsatzes verantwortlich war.
Treiber der Entwicklung ist der Boom beim E-Commerce
Treiber der Entwicklung sei vor allem der Online-Handel. Verstärkt durch die Pandemie habe die Anzahl der Online-Bestellungen deutlich zugenommen und verzeichnet seitdem einen kontinuierlichen Anstieg. „Der Bundesverband Paket und Expresslogistik prognostiziert bis 2025 ein jährliches Sendungswachstum von sieben Prozent. Wir beobachten, dass diese Entwicklung sich auch bei den Flächenumsätzen widerspiegelt. So zeigten sich die Handelsunternehmen weiterhin als die wichtigsten Flächenumsatztreiber“, sagte Nicolas Roy, Head of Industrial & Logistics Germany bei Colliers.
Trotz des Rekordergebnisses bei den Flächenumsätzen registriere man weiterhin einen steigenden Grundstücksmangel an allen Top 8-Standorten, sagte Roy weiter. „Die angespannte Wettbewerbssituation fordert die Marktteilnehmer vorausschauender zu agieren und sich frühzeitig verfügbare Flächen zu sichern.“ Der Boom im E-Commerce-Bereich werde auch 2022 die Flächenumsätze und Mietpreisentwicklungen maßgeblich prägen, so Roy weiter. „Aufgrund der rückläufigen Neubauaktivität erwarten wir für 2022 ein Jahresergebnis auf dem Niveau des Dreijahresdurchschnitts“, sagte Roy abschließend. (tb)