Frankfurt am Main. 2021 hat der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt mit 8,3 Millionen Quadratmetern den Flächenumsatz des Vorjahres um 20,4 Prozent übertroffen und damit einen neuen Rekordwert aufgestellt. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des Immobiliendienstleisters CBRE. Insgesamt lag der Flächenumsatz demnach knapp 40 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Laut Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland, wäre auch das Überschreiten der Zehn-Millionen-Quadratmeter-Marke locker möglich gewesen, stünde ausreichend Fläche zur Verfügung. „Den Projektentwicklern ist es immerhin gelungen viele neue Projekte dem aufnahmebereiten Markt zuzuführen, häufig auf Brownfields“, so Koepke.
Mieten steigen weiter
Der Flächenumsatz von Eigennutzern allerdings war im vergangenen Jahr mit minus 4,6 Prozent auf lediglich 2,3 Millionen Quadratmeter rückläufig. Für Eigennutzer werde es immer schwieriger neue Flächen zu erwerben, so Koepke. Sie seien bei Kommunen zwar gerne gesehen, aber in den Gewerbegebieten gebe es kaum noch Greenfields, welche den Eigennutzern angeboten werden könnten. „Und bei Brownfields setzen sich in der Regel auf Vermietung abzielende Entwickler durch“, erklärt Koepke. Der Nachfrageüberhang nach geeigneten Flächen in Verbindung mit steigenden Grundstückspreisen und Baukosten haben die Logistikmieten 2021 in vielen Regionen getrieben. Entsprechend ist die durchschnittliche Spitzenmiete in den Top-5-Märkten um 7,7 Prozent auf mehr als 6,80 Euro pro Quadratmeter und Monat gestiegen.
Mehr Pufferlager
Während auf der Nutzerseite die Branchen Handel und Logistik im vergangenen Jahr ihren Flächenumsatz deutlich ausbauen konnten, ging jener der Branche Produktion zurück. Handelsunternehmen steigerten ihren Flächenumsatz um 30 Prozent auf 3,3 Millionen Quadratmeter. Hiervon entfielen 1,5 Millionen Quadratmeter auf E-Commerce-Unternehmen. Der Flächenumsatz von Logistikern stieg um knapp 32 Prozent auf 2,9 Millionen Quadratmeter. „Wir haben 2021 die Entwicklung gesehen, dass Industrieunternehmen bei Logistikern Pufferlager angelegt haben, um sich gegen die Schwierigkeiten der internationalen Lieferketten abzusichern“, so Koepke. Der direkte Flächenumsatz von Unternehmen aus der Produktionsbranche ging jedoch um rund 14 Prozent auf 1,4 Millionen Quadratmeter zurück.