Augsburg/Wolfsburg. Arbeitnehmervertreter haben erfreut auf die Übernahme der MAN-Maschinenbausparte durch die Konzernmutter VW reagiert. "Das ist ein Tag zum Freuen", sagte der Augsburger IG-Metall-Chef und MAN-Betriebsbetreuer Michael Leppek am Freitag. Jetzt sei klar, "dass wir zu VW gehören und kein Beifang sind, der bei nächster Gelegenheit verkauft wird."
VW hält 76 Prozent der Aktien an MAN und will die dominierende MAN-Lastwagensparte zusammen mit dem ebenfalls zu VW gehörenden Lastwagenbauer Scania unter dem Namen Traton SE an die Börse bringen. Die MAN-Maschinenbausparte mit rund 17.000 Mitarbeitern übernimmt der VW-Konzern zu einem Kaufpreis von annähernd zwei Milliarden Euro selbst, wie die Unternehmen mitteilten. Es handele sich um eine "konzerninterne Umhängung" – weitergehende Pläne seien damit nicht verbunden.
"Ein guter und überfälliger Schritt"
Die MAN-Maschinenbausparte stellt große Dieselmotoren für Schiffe, Turbomaschinen, Industrieturbinen und Spezialgetriebe her. Größter Standort ist Augsburg mit mehr als 5000 Beschäftigten. Der Augsburger IG-Metall-Chef Leppek sagte, nach Spekulationen über einen Verkauf der Sparte sei die Übernahme durch VW "ein guter und überfälliger Schritt". VW-Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh habe versprochen, dass es keine weiteren Verkäufe geben werde. Die Sparte werde "jetzt eine Heimat bei VW finden".
MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris sagte: "Dieser Schritt erfolgte auch auf ausdrücklichen Wunsch der Arbeitnehmervertreter bei MAN Energy Solutions sowie bei Renk." VW hat allen 31.000 MAN-Mitarbeitern in Deutschland eine Standort- und Beschäftigungsgarantie bis 2025 gegeben. MAN und Scania sind Marktführer in Europa, aber schwach in den USA und Asien. Dort werden aber 60 Prozent der Gewinne der Lkw-Branche erwirtschaftet. Daher will Traton dort wachsen und mit einem Börsengang das nötige Geld einsammeln. (dpa/fa)