Hilfe bei der Aus- und Weiterbildung

Viele Unternehmen schrecken vor Aus- und Weiterbildung aus Kostengründen zurück. In vielen Fällen können Arbeitgeber bei der Integration und Qualifizierung von Fachkräften jedoch von einer finanziellen Unterstützung der Arbeitsagentur profitieren, wie Martina Rauch von der Bundesagentur für Arbeit beim Berufskraftfahrer-Symposium der VerkehrsRundschau erklärte. Die Branche klagt über Fachkräfte- und Fahrermangel - umso wichtiger, dass Betriebe selber Nachwuchs ausbilden. Nach Angaben der Arbeitsagentur gibt es deutlich mehr Ausbildungsstellen für Kraftfahrer als Interessierte; auf 100 Stellen kamen 2016 nur 40 Bewerber. Gleichzeitig werden die Ausbildungsverträge öfter frühzeitig gelöst als in anderen Berufen. Zudem sind nur 14 Prozent der beschäftigten Fahrer unter 35 Jahre, knapp ein Drittel älter als 55. "Die Demografie wird zuschlagen", warnt Martina Rauch. Umso wichtiger sei es, dass Unternehmen ausbilden. WeGebAU für ältere Arbeitnehmer Dabei können sie finanzielle Hilfen vom Staat in Anspruch nehmen. Bereits vor der Ausbildung bestehe zum Beispiel die Möglichkeit einer Einstiegsqualifizierung, erklärt Rauch. Dieses vergütete Praktikum, das Jugendliche und junge Erwachsene auf eine Ausbildung im Betrieb vorbereitet, wird von der Agentur bezuschusst. Während der Ausbildung bieten Agentur und Jobcenter ausbildungsbegleitende Hilfen (z.B. bei einer Lernschwäche) oder eine assistierte Ausbildung an, wenn Unternehmen Menschen mit einem besonderen Förderbedarf eine Chance bieten wollen. Die Beschäftigungsaufnahme eines Arbeitslosen könne unter anderem per Eingliederungszuschuss gefördert werden, erklärt Rauch. Gezahlt wird ein Zuschuss zum Arbeitsentgelt, wenn ein Mitarbeiter eingestellt wird, der vorerst eine Minderleistung erbringt - je nach Einzelfall bis zu zwölf Monate und 50 Prozent des Lohns. Bei der Einstellung von Langzeitarbeitslosen können Lohnkostenzuschüsse von bis zu 75 Prozent für bis zu zwei Jahre gewährt werden. Die Weiterbildung von Mitarbeitern kann dazu beitragen, diese zu halten und das Know-how im Unternehmen zu stärken. Das Programm "Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigte ältere Arbeitnehmer in Unternehmen WeGebAU" (siehe Tabelle) fördert die Qualifizierung von Beschäftigten in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Die Weiterbildung muss mindestens 160 Stunden dauern, das Gehalt währenddessen fortgezahlt werden. Gesetzlich vorgeschriebene Qualifizierungen sind von der Förderung ausgeschlossen. Weitere Individualförderungen liegen im Ermessen der zuständigen Arbeitsagentur. So kann im Einzelfall eine Bezuschussung des Führerscheins Klasse C gezahlt oder die Kosten für den Erwerb des Gabelstapler-Führerscheins übernommen werden. "Das sind Einmalleistungen, die der Integration in die Arbeitswelt dienen sollen", erklärt die Expertin. So können arbeitslos gemeldete Arbeitskräfte an die Aufgaben einer zu besetzenden Stelle angepasst werden. Für die Beantragung der verschiedenen Förderoptionen können sich Arbeitgeber an ihre zuständige Agentur für Arbeit wenden (siehe Kasten S. 34). Mehr zum Thema online im Dossier "Förderprogramme" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Info-Tipp Beratung für Unternehmer Weiterführende Informationen zu den Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit erhalten Unternehmer bei ihrem zuständigen Berater in ihrer örtlichen Agentur für Arbeit oder ihrem Jobcenter, im Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen oder telefonisch beim Arbeitgeber-Service unter der kostenlosen Servicenummer 08 00 / 4 55 55 20 (Mo-Fr, 8 bis 18 Uhr). Weiterbildung für Weiterbilder Symposium "Berufskraftfahrer: Aus- und Weiterbildung" Mehr als 400 Teilnehmer kamen in diesem Jahr vom 10. bis 11. Oktober nach Gladbeck zum Symposium "Berufskraftfahrer: Aus- und Weiterbildung". Die Veranstaltung der Verkehrs-Rundschau und ihres Schwestermagazins TRUCKER gemeinsam mit der International Road Safety Association Moving bot Dozenten eine Plattform, sich auszutauschen, über Neuerungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Berufskraftfahrern zu informieren und praxistaugliche Lösungsansätze zu zeigen.Während des Symposiums gab es in sechs verschiedenen Workshops zu fachlichen und pädagogischen Themen, wie Sozialvorschriften, Ladungssicherung, digitalem Lernen und Überwachung von Ausbildungsstätten, ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen und zu diskutieren. VR-Chefredakteur Gerhard Grünig führte durch die Veranstaltung und diskutierte mit den Teilnehmern in einem eigenen Workshop die Neuerungen im Bereich der Fahrzeugtechnik. In zahlreichen Fachvorträgen wurden unter anderem die Chancen und Herausforderungen des automatisierten Fahrens, Veränderungen auf der letzten Meile sowie die (beschleunigte) Grundqualifikation zum Berufskraftfahrer thematisiert. Motivationsexperte Stefan Frädrich gab den Teilnehmern wertvolle Tipps mit auf den Weg, wie sie ihrem "inneren Schweinehund" künftig Paroli bieten können. Eine begleitende Fachausstellung rund um das Thema Aus- und Weiterbildung von BKF vervollständigte zwei erfolgreiche Veranstaltungstage. jt

Elektromobilität: Hamburg will Ladepunkte auf 10.000 erhöhen

Bürokratieentlastung: Bundesrat stimmt neuer Verordnung zu

Automobilzulieferer: Bosch will weitere Stellen streichen

A7 wird zeitweise gesperrt

Schwerpunktkontrollen: Viele Verstöße von Lkw und Bussen

Alle Schlagzeilen

Hilfe bei der Aus- und Weiterbildung

HASHTAG

#Arbeitsrecht

Urteil: Falschabbiegen auf Weg zur Arbeit nicht versichert

Urteil: Richtige Fristsetzung für Kündigung während der Probezeit

Während der Arbeit zum Arzt – erlaubt oder verboten?

MEISTGELESEN

Emons Spedition siedelt sich am c-Port an

Duvenbeck übernimmt Sander Logistics

Änderung durch EU-Mobilitätspaket: Mitführungspflicht verdoppelt sich

STELLENANGEBOTE

Area HR Business Partner

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

WEITERLESEN

NEWSLETTER