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Hermes-Chef: Mehrwertsteuer-Privileg muss fallen

09.06.2009 17:14 Uhr
Hermes-Chef: Mehrwertsteuer-Privileg muss fallen
Hermes-Deutschland-Chef Hartmut Ilek fordert fairen Wettbewerb mit der Deutschen Post
© Foto: Eckhard-Herbert Arndt

Forderung an Bundesregierung: Politik muss fairen Wettbewerb im Briefmarkt herstellen

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Hamburg. Die Mehrwertsteuer-Befreiung der Deutschen Post AG (DPAG) für den Brief- und Paketpost-Bereich muss so schnell wie möglich fallen. Das „Privileg“ , das dem Gelben Riesen seitens der Bundesregierung weiterhin gewährt würde, „ist eine wesentliche Benachteiligung des Wettbewerbs“, stellte Hartmut Ilek, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Logistik-Gruppe Deutschland (HLGD), heute in Hamburg anlässlich der Vorlage Jahresbilanz fest. Ilek weiter: „Wir brauchen eine Waffengleichheit mit dem großen Mitbewerber Deutsche Post.“ Trotz intensiver Bemühungen seitens der Post-Mitbewerber in Deutschland habe es „erneut keine entsprechende Entscheidung auf Bundesebene gegeben“, kritisiert Ilek. „Statt dessen hat die Regierungskoalition das Thema wieder geschoben – mit unterschiedlichen Argumenten. Man könnte auch sagen: Es ist ausgesessen worden, und jetzt wird es in dieser Legislaturperiode nicht mehr behandelt.“ Wenn die Politik, wie immer wieder betont, einen fairen Wettbewerb haben wolle, dann müsse es auch eine „Verlässlichkeit“ geben, ergänzte Ilek. „Als Unternehmen sind wir wirklich davon ausgegangen, dass hier gleiche Voraussetzungen für die wesentlichen Player in der Logistikbranche geschaffen werden.“ Er habe jetzt die Hoffnung, dass das Thema nach den Bundestagswahlen im Herbst und der Bildung einer neuen Bundesregierung erneut aufgenommen und im Sinne der KEP-Industrie gelöst werde. Leidtragender dieses Mehrwertsteuer-Privilegs sind aus Ileks´ Sicht vor allem die Privatkunden, ganz gleich, ob bei Briefen oder bei Paketen. Denn sie könnten die Mehrwertsteuer nicht „anderweitig mit der Vorsteuer“ verrechnen, sondern müssten sie voll tragen, wenn sie auf die Dienstleistungen eines privaten KEP-Dienstleisters zurückgreifen. Für ein Unternehmen wie Hermes bedeute die Mehrwertsteuer-Pflicht, dass man als Unternehmen im Wettbewerb zur Deutschen Post dazu gezwungen sei, in der Höhe des entsprechenden Mehrwertsteuer-Satzes zu günstigeren Kosten zu produzieren. Hermes gab heute in Hamburg die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr bekannt. Das Unternehmen sei von der Wirtschafts- und Finanzkrise nur wenig betroffen. Der Markt für Paketsendungen wachse dank vieler Bestellungen über das Internet und Hermes habe den Marktanteil steigern können, teilte das Unternehmen mit. Mit 252 Millionen Sendungen erreichte das zur Otto-Gruppe gehörende Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr (28. Februar) ein Mengenwachstum von 3,1 Prozent. Der Umsatz erhöhte sich um 3,9 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr wolle Hermes zweistellig wachsen und weiter investieren. (eha/dpa)

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