Hamburg. Die größte deutsche Linienreederei Hapag-Lloyd hat sich trotz eines schweren Preiskampfs in der Schifffahrt operativ in der Gewinnzone gehalten. Das Ergebnis sei im vergangenen Jahr allerdings deutlich gesunken, teilte Hapag-Lloyd am Mittwoch in Hamburg mit. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug nach vorläufigen Zahlen rund 101 Millionen Euro, nach 550 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz schrumpfte um rund zwei Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Damit hat sich Hapag-Lloyd besser im Markt behauptet als viele Konkurrenten.
Das vergangene Jahr sei von einem "unerwartet aggressiven Preiskampf im Fernost-Verkehr sowie stark gestiegenen Öl- und Bunkerpreisen geprägt" gewesen, hieß es. Die durchschnittliche Frachtrate für den Transport eines Containers konnte Hapag-Lloyd mit 1532 Dollar fast stabil halten, weil für viele Kunden langfristige Verträge mit festgelegten Preisen und Mengen gelten. Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt sieht für das Gesamtjahr sein wichtigstes Ziel, operativ Geld zu verdienen, als erreicht an. Angaben zum Überschuss im vergangenen Jahr machte Hapag-Lloyd nicht.
Bis Ende September schrieb das Unternehmen rote Zahlen. Die Reederei will am 22. März alle Zahlen für das Vorjahr veröffentlichen. Hapag-Lloyd gehört künftig zu rund 78 Prozent dem Hamburger Konsortium Albert Ballin, in dem die Stadt Hamburg und der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne den Ton angeben. Die Stadt wird mit 37 Prozent größter Anteilseigner. "Das ist eine gute Lösung, weil Hapag-Lloyd nun noch fester mit Hamburg und seinem Hafen verbunden ist", sagte Behrendt.
TUI-Chef Michael Frenzel betonte bei der Hauptversammlung in Hannover, es bleibe bei dem Vorhaben, möglichst bald komplett aus der Containerschifffahrt auszusteigen. "Der finale Ausstieg wird uns gelingen, sobald das Marktumfeld sich auftut", sagte er. Für die verbliebenen Hapag-Lloyd-Aktien darf sich der Reisekonzern künftig selbst einen Käufer suchen - oder die Anteile an die Börse bringen. (dpa)