Hamburg. Der Hamburger Senat favorisiert für die Autobahnquerverbindung zwischen der A1 und A7 – die so genannte Hafenquerspange – einen südlichen Trassenverlauf. Die noch vom CDU-Alleinsenat und der Hafenwirtschaft favorisierte Nordvariante ist damit vom Tisch. Die Nordachse wäre quer durch den derzeit noch bestehenden Freihafen verlaufen. Seit Sommer 2008 waren in der Stadtentwicklungsbehörde die verschiedenen Trassenvorschläge intensiv geprüft worden. Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) und Hafen- und Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) kündigten am Mittwoch in der Hansestadt an, dass es in den kommenden Wochen zum Trassenverlauf eine verbindliche Senatsentscheidung geben werde. Die neue Südtrasse soll von den Anschlussstellen Hamburg-Moorburg (A7) bis zur Anschlussstelle Hamburg-Stillhorn (A1) verlaufen. Die Strecke würde dabei weitgehend durch Industrie- und Hafengebiet außerhalb des heutigen Freihafenareals verlaufen. Lediglich im Bereich des Stadtteils Hamburg-Wilhelmsburg würden noch Teile von Wohnbebauung touchiert. Doch dieser Bereich soll untertunnelt werden, so dass die Anwohner nicht belastet werden. Ein Abbiegen in den Stadtteil Wilhelmsburg von der neuen Hafenquerspange aus wird es nicht geben. Neben einen rund 600 Meter langen Tunnelabschnitt wird es im Zuge der südlichen Hafenquerspange auch eine neue Brücke über die Süderelbe gehen. Sie wird dabei in Höhe der heutigen Kattwyk-Hubbrücke verlaufen, die mittlerweile über 30 Jahre alt ist und für die es künftig einen Ersatz geben wird. Die Südvariante biete gleich mehrere Vorteile, so die beiden Senatoren. Ganz oben stehe die aus ihrer Sicht gegenüber einer Nordvariante deutlich verringerte Lärmbelastung der Wohnbevölkerung in den beiden heute schon stark verkehrslärmbelasteten südlichen Stadtteilen Veddel und Wilhelmsburg. Zudem sei die Südtrasse kostengünstiger als die Nordachse, die zu einem großen Teil als Hochstraße – über aufwändige Pfeilerkonstruktionen – geführt werden sollte. Hajduk und Gedaschko bezifferten die Baukosten für die Südachse auf rund 718 Millionen Euro. Das wären rund 400 Millionen Euro weniger als die Nordvariante. Die Kosten für den Straßenneubau werden zu Lasten des Bundes gehen, da es sich um eine Autobahnquerverbindung handelt. Mit dem Bund werde man sich daher jetzt über die neue Linienführung verständigen und auch die Finanzierungsfragen besprechen. Auch wenn die Hafenquerspange aus Sicht der Hafenwirtschaft „überfällig“ ist, wird sich das Projekt nicht vor heute auf morgen verwirklichen lassen. Hajduk und Gedaschko gehen davon aus, dass in gut zwei Jahren mit dem Planfeststellungsverfahren begonnen werden könne. Der Zeitpunkt für den Baubeginn hänge jedoch davon ab, dass der Bund die entsprechenden Mittel bereitstellt. (eha)
Hamburger Hafenquerspange soll als Südvariante gebaut werden
Favorisierter Trassenverlauf ist kostengünstiger und verursacht weniger Verkehrslärm