Hamburg. Die Containerreederei Hamburg Süd musste im Geschäftsjahr 2014 der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung im wichtigsten Fahrgebiet Südamerika Tribut zollen. Das teilte Otmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung, am heutigen Donnerstag vor der Presse in Hamburg mit.
Zusammen mit ihrer brasilianischen Tochter Alianca konnte die Tochter des Oetker-Konzerns ihr Transportvolumen nur um zwei Prozent auf 3,4 Millionen TEU steigern. Aufgrund schwacher Frachtraten und dem schwachen US-Dollar als Haupterlöswährung sank der Umsatz um 1 Prozent auf 5,2 Milliarden USD. Das Ergebnis in der Containerschifffahrt blieb nach Worten von Gast positiv, lag aber unterhalb des Vorjahresniveaus. Genaue Ergebniszahlen veröffentlicht Hamburg Süd traditionell nicht.
Auch für 2015 rechnet Hamburg Süd mit einem schwierigen Geschäft. Die Ausweitung der Schiffskapazität in der weltweiten Containerschifffahrt steige weiterhin stärker als der Bedarf, begründet Gast. In diesem Markt will Hamburg Süd insbesondere durch zwei Maßnahmen wachsen. Durch die Übernahme der Liniendienste der chilenischen Reederei CCNI per Ende März steigt das Transportvolumen der Schifffahrtsgruppe um 300.000 TEU.
Außerdem engagiert sich Hamburg Süd durch eine Kooperation mit der arabischen Reederei UASC erstmals nennenswert in Ost-Westverkehren. Allerdings setzt das Unternehmen keine eigenen Schiffe ein. Auf lange Sicht will Gast das jedoch nicht ausschließen – ebenso wenig wie den Beitritt zu einer der Allianzen in den Ost-West-Verkehren. Hamburg Süd wolle mit dem Engagement in Ost-West-Verkehren die Abhängigkeit vom Fahrtgebiet Südamerika verringern. (hel)