Der Hamburger Senat hat sich gegen die Einrichtung eines Flüssiggas-Terminals im Hafen der Stadt ausgesprochen. Er verwies auf Untersuchungen von Gutachtern, diese zeigten, dass die von der Bundesregierung geplante Größe des LNG-Terminals nicht kurzfristig mit den Rahmenbedingungen zusammenzubringen sei, teilte ein Sprecher der Umweltbehörde am Freitag, 7. Oktober, mit. Insbesondere stünden die erforderlichen Gewässerausbaumaßnahmen und das Risiko einer weitreichenden Sperrung des südlichen Teils des Hafens für die Seeschifffahrt dem Projekt entgegen.
Hamburg hatte sich als Standort für eines der insgesamt vier Terminals angeboten, mit denen die Bundesregierung die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas reduzieren will. „Es liegt im nationalen Interesse, dass alle verfügbaren Floating-Units so früh wie möglich in Betrieb genommen werden“, hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Juli erklärt. Hamburg sei bereit, dazu einen Beitrag zu leisten.
Gespräche über eine „eine kleine Lösung“
Der Senat habe in Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium angeboten, die Stationierung eines kleineren LNG-Terminalschiffs zu prüfen, hieß es nun am Freitag. „Aufgrund der wesentlich kleineren Dimension fallen viele der Herausforderungen geringer aus, die sich bei einem großen LNG-Terminal ergeben“, teilte die Umweltbehörde weiter mit. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin äußerte sich ähnlich. „Die Informationen aus Hamburg entsprechen unserem Kenntnisstand. Eine große Lösung hat sich in der Tat als schwierig erweisen; die nautischen Voraussetzungen hierfür sind nicht gegeben“, sagte sie der „Deutschen Presse-Agentur“. Man sei daher „in Gesprächen mit Hamburg, wie eine kleine Lösung aussehen kann“, so die Sprecherin weiter. (tb/dpa)