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Hafen Hamburg: Geht China Shipping nach Rotterdam?

27.05.2009 09:25 Uhr
China Shipping Schiff
Zeitungsberichten zufolge, will China Shipping seine Aktivitäten nach Rotterdam verlagern
© Foto: Arndt

Laut Medienberichten soll die Entscheidung angeblich schon gefallen sein

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Hamburg. Dem Hamburger Hafen droht der Verlust von einem seiner bedeutendsten internationalen Reederei-Kunden. Wie die „Bild“-Zeitung in ihrer Mittwoch-Ausgabe berichtet, steht die Reederei China Shipping Lines vor einem Rückzug aus der Hansestadt und einer Konzentration auf den Hafen Rotterdam. Zwar wollte sich die Reederei-Zentrale in Hamburg nicht gegenüber der Zeitung dazu äußern, doch soll die Entscheidung zur Verlagerung bereits in Shanghai gefallen sein. Ein Weggang könnte den Verlust von rund 300.000 Containern nach sich ziehen, so die „Bild“. Ein wesentlicher Grund für diese mögliche Verlagerung, die das Umschlagunternehmen Eurogate massiv treffen würde, liegt in den deutlich gestiegenen Hafenkosten am Standort Hamburg. Vor allem die zum 1. März wirksam gewordene Hafengelderhöhung um vier Prozent komme bei den großen Reederei-Kunden Hamburgs sehr schlecht an. Darüber hinaus sind inzwischen auch die Lotsenkosten erheblich angestiegen. Die Hafengelderhöhung wurde bereits im Koalitionsvertrag von CDU/GAL vom Frühjahr 2008 festgeschrieben. Der Koalitionspartner GAL hatte darin durchgesetzt, dass in den kommenden Jahren vier Prozent in einen speziellen Ökologie-Fonds einzuspeisen sind, aus dem unter anderem die Folgen der Elb-Vertiefung beglichen werden sollen. Ursprünglich sollten für 2009 sogar sieben Prozent mehr Hafengeld erhoben werden, doch konnte das auf Druck der Hafenwirtschaft abgewendet werden. Die längeren Verhandlungen führten auch dazu, dass die Erhöhung erst zum 1. März greifen konnte. In den vergangenen Wochen hatte die Hafenwirtschaft – unter dem Eindruck der anhaltenden Krise – erneut eine weitere Senkung der Hafenentgelte gefordert. Durch die Verschärfung der Lage auf den Weltschifffahrtsmärkten sind derzeit alle Reedereien dabei, die Hafenstandorte hinsichtlich ihrer Kosten auf den Prüfstand zu stellen. Liniendienste werden gestrichen beziehungsweise verdichtet, auch ganze Häfen werden aus den Fahrplänen herausgenommen. Newcomer im internationalen Containergeschäft wie der Hafen Amsterdam mussten diese Erfahrung in den vergangenen Monaten wiederholt schmerzhaft machen. So hatte zum Beispiel die Hamburg-Süd-Gruppe vor kurzem erklärt, dass sie, bezogen auf den Standort Hamburg, von den Terminal-Betreibern ein Preiszugeständnis von rund zehn Prozent erwartet. Bewegung müsste auch bei den anderen, staatlicherseits zu beeinflussenden Kosten erfolgen. Die Nachricht über eine mögliche Abwanderung von China Shipping Lines fällt in eine Zeit, da der Hamburger Hafen mit massiven Umschlagverlusten zu kämpfen hat. Vor allem das bisherige Erfolgssegment Container verlor – im ersten Quartal rund 24 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dabei wirkte sich in erster Linie der erhebliche Verlust von Fernost-Ladung – und hier wiederum China-Container – aus. Hamburg hatte sich bislang mit dem Etikett schmücken können, Europas wichtigster China-Hafen zu sein. 2008 wurden über den Elbe-Hafen rund 3,1 Millionen Standardcontainer (TEU) aus China umgeschlagen (minus 1,8 Prozent). Das entsprach einem guten Drittel des Gesamtumschlags. (eha)

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