Antwerpen. Der Hafen Antwerpen hat die Corona-Krise im ersten Quartal dieses Jahres noch nicht zu spüren bekommen. In den ersten drei Monaten wurden 59,1 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen und damit 4 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs im Containerverkehr konnte laut Hafen den Rückgang in anderen Frachtgruppen wie konventionellem Breakbulk und Fahrzeugen ausgleichen.
Anhaltendes Wachstum im Containerverkehr
Der Hafen steigerte den Containerumschlag um 9,5 Prozent auf 3 Millionen TEU (Standard Container), was einem Aufkommen nach Gewicht in Höhe von knapp 36 Millionen Tonnen entspricht (plus 9,5 Prozent gegenüber des Vorjahreszeitraums). Damit bleibt der Containerverkehr das bei weitem wichtigste Frachtsegment im Hafen Antwerpen.
Es gab im ersten Quartal auch einen starken Anstieg bei pharmazeutischen Produkten sowie im E-Commerce-Bereich, die Nachfrage nach Lebensmitteln nahm ebenfalls weiter zu. Rückgänge verzeichnete der Hafen hingegen bei Breakbulk, wozu unter anderem der Umschlag von Eisen und Stahl zählt. Der Stillstand im Automobilsektor wirkte sich gleich zweifach auf den Breakbulk-Umschlag aus, zum einen durch die Verringerung der Stahltransporte und zum anderen durch einen Rückgang im Umschlag bei Neufahrzeugen. Auch der der RoRo-Gesamtumschlag sank im Zeitraum Januar bis März 2020.
Folgen der Corona-Krise im zweiten Quartal spürbar
Die Auswirkungen der Corona-Krise werden nach Einschätzung des Hafens im zweiten Quartal deutlich werden aufgrund von ausfallenden Schiffsanläufen, der Stilllegungen in der Produktion wichtiger Industriesektoren in Westeuropa wie der Automobilindustrie sowie aufgrund veränderter Verbrauchsgewohnheiten.
Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen, sagte: „Dank seiner globalen Anbindung und der Vielfalt der Güterströme ist der Hafen Antwerpen weniger abhängig von einzelnen Märkten. Außerdem verfügt der Hafen über enorme Lagerkapazitäten, die einen Puffer für die Wirtschaft bilden und eine schnellere Erholung der Industrie und des Handels in Belgien und einem Teil Europas ermöglichen.“
Hafensenatorin Annick De Ridder betonte außerdem, dass trotz der weitreichenden Folgen des Corona-Ausbruchs der Hafen zu 100 Prozent betriebsbereit bleibe. Der Warenumschlag und die Produktion würden unvermindert weitergehen. (sn)