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Hafen Antwerpen: Containerumschlag wieder auf Wachstumskurs

14.10.2020 13:42 Uhr
Hafen Antwerpen, Containerterminal, Terminal MPET Deurganckdok
Das Terminal MPET Deurganckdok am Hafen Antwerpen
© Foto: Hafen Antwerpen

Seit Juli steigt der Containerumschlag beim belgischen Hafen wieder. Der Gesamtgüterumschlag verzeichnet allerdings Verluste. Neben der Corona-Krise nennt die Hafengesellschaft dafür noch einen anderen Grund.

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Antwerpen. Der Containerumschlag beim Hafen Antwerpen erholt sich und überschreitet seit April erstmals wieder die 1-Million-TEU-Marke. Der Gesamtgüterumschlag des belgischen Hafens ist hingegen nach den ersten neun Monaten dieses Jahres um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Das teilte die Hafengesellschaft am Mittwoch mit.

Nach einem Tief in Mai und Juni verzeichnete der Containerumschlag seit Juli demnach erneut höhere Volumen. Im dritten Quartal nahm vor allem der Containerverkehr nach Fernost sowie innerhalb Europas zu. Damit blieb der Containerverkehr auf Jahresbasis mit -0,2 Prozent in TEU (Standardcontainer-Einheiten) gegenüber dem Vorjahr auf annähernd gleichem Niveau.

Anhaltender Rückgang bei Breakbulk

Sowohl die weltweiten Handelsprobleme als auch die Corona-Krise wirken sich weiterhin deutlich negativ auf Güterströme im klassischen Breakbulk-Segment aus, insbesondere auf Stahl, der wichtigsten Gütergruppe in diesem Segment, teilte die Hafengesellschaft mit. Nach den stärkeren Monaten Juni und Juli kam es ab August zu einem erneuten Rückgang. Der konventionelle Fruchtumschlag nahm zwar zu, diese Volumen seien jedoch eher begrenzt. Im Ergebnis ist zum Ende des dritten Quartals der Gesamtumschlag von Breakbulk um 20,3 Prozent zurückgegangen.

Auch im Automotive-Segment seien die Folgen der Krise weiterhin spürbar. Nach steigenden Volumen im Juni und Juli wurde im August, wie in jedem Jahr, erneut ein Rückgang verzeichnet. Im September gab es keine deutliche Erholung. Der Gesamtumschlag von Neufahrzeugen sei in diesem Jahr um 30 Prozent und der von Gebrauchtfahrzeugen um 23,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.

Leichte Erholung für Liquid Bulk

Der Umschlag von Dry Bulk schwankt nach Angaben der Hafengesellschaft von Monat zu Monat. So seien Kaolin und Schrott stabil geblieben, die übrigen Produktgruppen jedoch zurückgegangen, darunter Düngemittel (- 4,5 Prozent), die den größten Anteil trockener Massengutvolumen ausmachen. Der Kohleumschlag betrage weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies führte zu einem Rückgang des Dry-Bulk-Umschlags im Zeitraum Januar - September 2020 um 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Liquid Bulk ging um insgesamt 5,7 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 zurück. Bei den Ölderivaten habe vor allem bei den Exporten, die stark unter der verringerten Nachfrage in Folge der Corona-Krise und des fallenden Ölpreises gelitten hatten, eine Erholung eingesetzt. Die Importe konnten sich durchgehend relativ gut behaupten, so die Hafengesellschaft. Der Export von Chemikalien stieg um 4,7 Prozent, während der Import um 7,5 Prozent sank, was zu einem Rückgang von insgesamt 3,8 Prozent führte.

Weitere Verlängerung der Zahlungsfristen

Um die Reedereien, Binnenschifffahrtsunternehmen und Konzessionäre im Hafen Antwerpen unter diesen schwierigen Umständen auch weiterhin zu unterstützen, beschloss die Hafenbehörde in Absprache mit Alfaport Voka und MLSO nach eigenen Angaben einen weiteren Zahlungsaufschub für Domänenkonzessionen sowie für Seeschifffahrts- und Binnenschifffahrtsabgaben zu gewähren. 

„Die Auswirkungen des Stillstands der globalen Lieferketten durch die Corona-Krise bleiben weiterhin spürbar: Auch der bevorstehende Brexit sorgt für Unsicherheit auf dem Markt“, sagte Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen. Dank des erneut steigenden Containerverkehrs blieben die Folgen für den Gesamtgüterumschlag in Antwerpen aber beschränkt. Vandermeiren stellte allerdings klar: „Ein Rekordjahr wie in den vergangenen sieben Jahren wird 2020 keinesfalls werden […]“. (sn)

 

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