Der Gesamtgüterumschlag des Hafens Antwerpen-Brügge hat in den ersten sechs Monaten um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Damit beläuft er sich auf 147,2 Millionen Tonnen, wie die zuständige Hafenbehörde mitteilte.
Containersegment unter Druck
Der Containerumschlag ging um 6,3 Prozent in TEU (Standardcontainer-Einheit) zurück, verglichen mit einem starken ersten Halbjahr 2021. Angesichts der weltweit gestörten Containerlinien-Schifffahrt, der Verspätungen und des hohen Aufkommens an Importfracht stehe der Containerhandel weiterhin „vor operativen Herausforderungen“, so die Hafengesellschaft. Darüber hinaus sei der Umschlag von Containern mit Bezug zu Russland aufgrund des Konflikts in der Ukraine um 39 Prozent zurückgegangen.
Hohes Umschlagvolumen bei Stückgut
Der Umschlag von Stückgut stieg um 21,8 Prozent und verzeichnete das höchste Umschlagvolumen seit 2011. Der Hauptgrund dafür nannte der Hafenbetreiber den gestiegenen Import von Stahl, der wichtigsten Produktgruppe innerhalb dieses Segments.
Der Roll-on/Roll-off-Verkehr verzeichnete einen Anstieg um 9 Prozent. Auch die Segmente Trockenmassengut (+ 17,9 %) und flüssige Massengüter (+ 16,3%) konnten zulegen. Die Düngemittel hätten hingegen nach einem starken Jahr 2021 einen Umschlagverlust von minus 15,4 Prozent verzeichnet.
„In Anbetracht des derzeitigen geopolitischen und makroökonomischen Kontextes ist dieser leichte Zuwachs definitiv ein Ansporn“, sagte Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen-Brügge. „Diese Zahlen bestätigen, dass wir als gemeinsamer Hafen stärker sind.“ Der [geopolitische, Anm. d. Red.] Kontext stelle nach wie vor eine große Herausforderung dar, insbesondere im Containersegment. (sn)