Berlin. Große Hoffnungen werden im Schienengüterverkehr in die Digitale Automatische Kupplung (DAK) gesetzt. Nachdem in den vergangenen Jahren in einem Forschungsprojekt verschiedene Kupplungen auf Rangierbahnhöfen ausprobiert wurden, hat nun ein ganzer Güterzug mit der digitalen Technik eine Testreise durch mehrere europäische Länder begonnen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verabschiedete den Zug am Mittwoch im Berliner Westhafen gemeinsam mit den Digital- sowie Güterchefinnen der Deutschen Bahn, Daniela Gerd tom Markotten und Sigrid Nikutta. Von Berlin aus soll der Güterzug zunächst nach Österreich und dann in die Schweiz fahren. Die Testfahrt ist die nächste Stufe des Forschungsprojekts, an dem neben der Deutschen Bahn fünf weitere Unternehmen beteiligt sind.
Flächendeckender Einsatz für 2030 vorgesehen
Die Digitale Automatische Kupplung gilt als wichtiger Baustein, um den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene deutlich zu erhöhen. Derzeit werden Güterwaggons wie schon vor mehr als 100 Jahren per Hand aneinander gekoppelt. Das ist zeitaufwendig und nicht ungefährlich. Mit der DAK soll diese Praxis künftig automatisch und digital ablaufen. Die Technik gibt es seit vielen Jahren und ist laut dem Interessenverband Allianz pro Schiene etwa in den USA, Russland und China schon lange im Einsatz. In Europa könnte die DAK nach der Testphase aus Sicht der Bahn in den kommenden zwei Jahren eingeführt werden und bis 2030 flächendeckend im Einsatz sein.