Potsdam. Stillgelegte Bahnstrecken sollen im Flächenland Brandenburg eine zweite Chance bekommen. Dazu hat das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) ein Gutachten erstellen lassen, das Aufschluss darüber geben soll, welche Bahnstrecken Potenzial zur Reaktivierung haben könnten. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen in den neuen Landesnahverkehrsplan für die Jahre 2023 bis 2027 einfließen, wie das Ministerium am Freitag, 14. Januar, weiter mitteilte.
Auf Grundlage des Gutachtens wurde laut Ministerium eine Erstbewertung von 32 potenziell zu aktivierenden brandenburgischen Eisenbahnstrecken und vier Verbindungskurven vorgenommen. Diese Strecken und 35 Bahnhalte wurden vorher bei den Landkreisen und kreisfreien Städten abgefragt. Anhand der Kriterien „Verkehrspotenzial im Einzugsbereich“, „Infrastrukturzustand“ und „Netzwirkung“ sollen Strecken zunächst über Machbarkeitsstudien auf eine Aktivierungsmöglichkeit hin untersucht werden.
Unter den zu untersuchenden Strecken sind den Angaben zufolge kurze wie etwa Rathenow – Rathenow Nord, Fredersdorf – Rüdersdorf im Berliner Umland, aber auch längere wie Werneuchen – Wriezen. Auch die Verbindungen Müncheberg – Müncheberg-Stadt, Hoppegarten – Altlandsberg und Wustermark – Ketzin sind dabei. Die Lausitz ist mit den Strecken Falkenberg – Herzberg-Stadt und Luckau-Uckro – Lübben vertreten, die auf ihre Reaktivierung untersucht werden. Das Ziel sei, eine Bundesförderung für Projekte auf der Schiene zu beantragen, hieß es vom Infrastrukturministerium. (tb/dpa)