Auf Deutschlands Flüssen und Kanälen sind im vergangenen Jahr so wenige Güter transportiert worden wie nie seit der Wiedervereinigung 1990. Binnenschiffe beförderten 182 Millionen Tonnen Güter und damit 6,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
Den Tiefststand erklärten die Wiesbadener Statistiker damit, dass es - unter anderem wegen des Ukraine-Krieges - Rückgänge bei wichtigen Transportgütern gab. Zudem machten im August 2022 Trockenheit und Niedrigwasser der Binnenschifffahrt zu schaffen.
Binnenschiffe transportierten hierzulande den Angaben zufolge im vergangenen Jahr vor allem flüssige Mineralölerzeugnisse wie Heizöl (27,0 Millionen Tonnen), Kohle (25,6 Millionen Tonnen), Steine und Erden (22,7 Millionen Tonnen) sowie Eisenerze (19,7 Millionen Tonnen).
Während es beim Großteil der Gütergruppen Rückgänge gab, nahmen die Kohletransporte im Vergleich zum Jahr 2021 um 12,1 Prozent zu. Der Grund: Wegen der Energiekrise und ausbleibender Gaslieferungen aus Russland setzte Deutschland mehr Kohle zur Stromerzeugung ein.