Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle hat einen Zwischenbericht zur Unfallursache des Güterzugunglücks im Gotthardbasistunnel veröffentlicht. Ursache für den Unfall des Zuges mit zwei Lokomotiven und 30 Güterwagen war wie vermutet ein Radbruch durch Materialermüdung.
Das bestätigte die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) am Donnerstag, den 28. September in einem Zwischenbericht. Ein erstes Fragment sei zehn Kilometer nach Tunneleinfahrt gebrochen. Der Zug sei weitergefahren, während weitere Elemente des Rades Baujahr 2008 wegbrachen. Nach etwa 17 Kilometern sei die Achse auf die Betonschwellen geschlagen und habe die Weichenantriebe zerstört.
Deshalb seien 16 Güterwagen entgleist und teilweise umgekippt. Es gebe keine technischen Mittel, solche Risse automatisch und frühzeitig zu erkennen. Die Sust empfahl eine bessere Sichtkontrolle aller Räder vor der Abfahrt eines Zugs.
Am 10. August war in dem Tunnel ein Güterzug entgleist. Die Räumungsarbeiten gestalteten sich schwierig. Mitte September mussten immer noch Zugteile geborgen werden. Insgesamt werden nach SBB-Angaben rund acht Kilometer Gleise und 20.000 Schwellen ersetzt.
Bei dem Unfall war niemand verletzt worden. Durch die unbeschädigte Oströhre wurde der Güterverkehr am 23. August wieder aufgenommen. Sieben Wochen nach dem schweren Unglück im längsten Eisenbahntunnel der Welt soll nun auch der Personenverkehr zumindest am Wochenende wieder anrollen. Ab Freitag können einzelne Personenzüge den Tunnel wieder durchfahren. Die Gesamtreparatur dürfte aber nach Angaben der SBB Monate dauern.