Nach Informationen des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE) werden in diesem Jahr lediglich 74,4 Kilometer neue Gleise gebaut. "Das ist fast nichts", teilte der Vorstandsvorsitzende, Ludolf Kerkeling, mit. Im NEE sind vor allem Konkurrenzunternehmen der Deutschen Bahn organisiert. "In diesem Tempo können wir keine leistungsfähigere Schiene erreichen, die uns bei unseren Klimaschutzzielen hilft", sagte Kerkeling.
Während der Ausbau der Bahn-Infrastruktur kaum voran komme, entstünden jedes Jahr rund 10.000 Kilometer neue Autostraßen.
Die NEE beruft sich eigenen Angaben zufolge auf Daten der Bahn-Infrastrukturtochter DB Netz sowie des Eisenbahn-Bundesamts (EBA). Insgesamt umfasst das deutsche Schienennetz rund 33.400 Kilometer. Fachleute fordern schon lange, dass diese Infrastruktur schnell und deutlich wachsen muss, um die angestrebte zusätzliche Nachfrage im Bahnverkehr abwickeln zu können.
Einen Großteil der neuen Schienenkilometer in diesem Jahr bringt laut NEE die knapp 60 Kilometer lange Neubaustrecke Wendlingen-Ulm mit sich, die zum Fahrplanwechsel im Dezember in Betrieb gehen soll. Ein weiteres Neubauprojekt bilden demnach zweimal zwei zusätzliche Gleise zwischen Erfurt und Nürnberg mit einer Gesamtlänge von 8,4 Kilometern. Der Verband berücksichtigt aber auch anstehende Elektrifizierungen.