Gala mit Minister, Promis und vielen Gewinnern

Glamour, gute Laune und Gewinner: So könnte man die Gala der VerkehrsRundschau in wenigen Worten zusammenfassen. Glamour versprühten die vielen Gäste. Darunter natürlich der Hauptredner, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der mit Verspätung eintraf, dafür aber auch nach dem offiziellen Teil noch lange angeregte Gespräche mit den Gästen an der Bar führte. Neben Scheuer waren noch viele andere Promis über den roten Teppich im Bayerischen Hof flaniert: Inhaber großer und kleiner Speditionsfirmen, Verbandsfunktionäre, Vertreter von Hafenbetreibern, Wissenschaftler aus Transport und Logistik und mit dem Staatssekretär Gerhard Schulz ein weiterer, hochrangiger Vertreter aus dem Bundesverkehrsministerium. Da Schulz in wenigen Tagen den Posten des Chefs von Toll Collect übernehmen wird, wurde er schon mit dem Titel "Mister Maut" bedacht. "Chaos im Europäischen Parlament" Scheuer ging in seiner Rede auf die aktuellen Probleme in der Branche ein. Dazu gehören die Verhandlungen in Brüssel zum Mobility Package, die im Europäischen Parlament zu scheitern drohen, wie am Tag der Gala bekannt wurde. "Beim Mobility Package hat sich der Ministerrat auf einen Kompromiss geeinigt. Im Parlament hingegen herrscht in dieser Frage Chaos und völliger Stillstand", sagte der Minister vor über 320 Gästen. Mit Mühe sei es ihm gelungen, zusammen mit der EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc einen Kompromiss beim Mobility Package zu erzielen. Darin werden unter anderem die Sozialstandards in der EU für die Fahrer geregelt. Nun liege die Entscheidung beim Parlament. "Wenn es jetzt vor der Europawahl nicht mehr durch das Europäische Parlament kommt - und danach sieht es aus -, haben wir über Jahre keine Lösung", prophezeite der Minister. Die Folgen seien dann bilaterale Abkommen. "So habe ich Europa nicht verstanden", rügte er die EU-Abgeordneten. Scheuer nannte ein weiteres Manko, das damit verbunden sei: "Das bedeutet auch, dass wir den intelligenten Tachografen nicht in der Geschwindigkeit erhalten, wie wir ihn verhandelt haben." Der Verkehrsminister nahm auch zu den hohen Grenzwerten für Lkw Stellung. Die Nutzfahrzeugindustrie bezeichnet die Vorgaben aus der Politik als zu ambitioniert. Scheuer zeigte einerseits Verständnis: "Ich will keine politisch-ideologischen Grenzwerte, sondern technisch machbare." Wenn der beste Ingenieur keinen Einfall habe, wie er die Ziele umsetzen könne, dann würden Verbote oder Einschränkungen nicht weiterhelfen. Scheuer warnte davor, angesichts der bevorstehenden Europawahl jetzt leichtfertig einem Kompromiss zuzustimmen, der dann zum Nachteil der Industrie ausfällt: "Ich möchte, dass eine Lkw- und Pkw-Produktion auch die nächsten Jahrzehnte in Europa noch stattfindet, vor allem in Deutschland." "Wir brauchen den sauberen Diesel" Andererseits machte er deutlich, dass er hohe Anforderungen an die Industrie stellt und hier einen Nachholbedarf sieht: "Wir müssen bei den alternativen Antrieben, bei den E-Fuels, den synthetischen Kraftstoffen noch viel schneller werden, damit wir diese Fahrzeuge nicht woanders einkaufen müssen." Seiner Ansicht nach benötigt die Transportbranche die ganze Breite der Mobilitäts- und Antriebsvarianten: "Natürlich brauchen wir den sauberen Diesel, den sparsamen Benziner. Aber um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir auch alternative Antriebe." Der Minister machte klar, dass sich alternative Antriebe nicht nur auf die Elektromobilität beschränken, "dieser Blick wäre mir viel zu eng." Nur kurz streifte Scheuer das Thema Fahrermangel. Hier nahm er Stellung zum Fünf-Punkte-Plan, den ihm die Wirtschafts- und Logistikverbände zum Jahresende überreicht haben und in dem sie die Politik auffordern, sich für die Bekämpfung des Fahrermangels einzusetzen. "Wir, mein Kollege Arbeitsminister Hubertus Heil und ich, haben einen Plan, wie wir die Verbandsinitiative beim Personalmangel unterstützen wollen", sagte Scheuer. Dass die Branche über hervorragende Nachwuchskräfte verfügt, zeigte die Ehrung der Sieger von Best Azubi (siehe Seite 18). Weiterer Höhepunkt waren die Verleihung der Image Awards (siehe Seite 16/17) sowie die Auszeichnung von Hans Wormser zum "Ehren-Ritter". Dieser und weitere Gäste nahmen die Ehrung zum Anlass, einen vierstelligen Betrag zu spenden (siehe Seite 6). Somit zählte auch die Kinder-Unfallhilfe zu den Gewinnern des Abends. Alle Bilder und Videos zur VerkehrsRundschau-Gala www.verkehrsrundschau.de Best Azubi 2019 Tobias Koch von Kühne + Nagel ist Sieger bei Best Azubi 20191427 angehende Speditions- und Logistikkaufleute haben beim Wissenswettbewerb Best Azubi mitgemacht und insgesamt 60 Fragen aus den Bereichen Transport, Spedition und Logistik beantwortet. Für Tobias Koch, der derzeit bei Kühne + Nagel seine Ausbildung absolviert, hat sich das Rätseln ausgezahlt. Er setzte sich in der entscheidenden Stichfrage durch und ist damit stolzer Gewinner von Best Azubi 2019. Dafür erhält Koch 5000 Euro Preisgeld. Über den zweiten Platz und 3000 Euro Preisgeld darf sich Tobias Paltz, angehender Speditions- und Logistikkaufmann bei Schenker Deutschland, freuen. Der dritte Platz und 2000 Euro Preisgeld gehen an Julia Kroll, die kürzlich bei der Nagel-Group ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat.Die Schecks überreichten den drei Gewinnern auf der Gala Julia Thomsen, PR-Referentin von Kravag, Marcel Frings, Mitglied der Geschäftsführung der SVG Bundeszentralgenossenschaft Straßenverkehr, sowie Florian Janz, Geschäftsführer von Fumo Solutions. Sie alle sponserten den Wissenswettbewerb Best Azubi.Erneut zeichnete die VerkehrsRundschau auch den erfolgreichsten Ausbildungsbetrieb und die erfolgreichste Berufsschule aus. In die Wertung flossen die Ergebnisse der jeweils fünf erfolgreichsten Auszubildenden des Wissenswettbewerbs ein. Als "Bester Ausbildungsbetrieb" geht in diesem Jahr Kühne + Nagel, als "Beste Berufsschule" das Kaufmännische Berufskolleg Walther Rathenau (KBWR) in Duisburg aus dem Contest hervor. Die Auszeichnungen nahmen auf der Gala Judith Kukulies, Bildungsgangleiterin Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung des KBWR, und Lisa Nahrendorf, Ausbildungsleiterin der Region West von Kühne + Nagel in Duisburg, entgegen. akw Aktion Kinder-Unfallhilfe zeichnet Hans Wormser aus Ein Ehren-Ritter, der sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhtHans Wormser reagierte mit einem ungläubigen Kopfschütteln, als Adalbert Wandt, Vorsitzender der Aktion Kinder-Unfallhilfe, seinen Namen auf der Bühne der VerkehrsRundschau-Gala verkündete. Der Verein zum Schutz von Kindern im Straßenverkehr hat dem langjährigen Inhaber der Hans Wormser AG und BGL-Vizepräsidenten im Rahmen des Branchenevents den Titel "Ehren-Ritter" verliehen.Der Satz "Wirke und arbeite im Stillen" beschreibe Wormsers Engagement in der Aktion Kinder-Unfallhilfe, sagte Wandt bei der Übergabe der Auszeichnung. Als Gründungsmitglied unterstütze Wormser den Verein von Anfang an und habe damit einen großen Teil zum Schutz der Kinder im Straßenverkehr beigetragen. "Ich habe doch gar nichts gemacht", sagte Wormser bescheiden, nachdem er die Bühne der VR-Gala betreten hatte. "Die oberste Auszeichnung bei uns in Bayern ist der bayerische Verdienstorden, die zweite ist der Ehren-Ritter", erklärte er lachend und kündigte an, gleich am kommenden Tag eine Spende von 3000 Euro an die Aktion Kinder-Unfallhilfe zu überweisen.Mit der Auszeichnung "Ehren-Ritter" würdigt die Aktion Kinder-Unfallhilfe jedes Jahr Persönlichkeiten, Unternehmen oder Institutionen, die den Verein in besonderer Weise unterstützen und sich damit für die Verkehrssicherheit von Kindern einsetzen. Außerdem verleiht die Aktion Kinder-Unfallhilfe seit dem Jahr 2010 alle zwei Jahre, zuletzt 2018 unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministers, den Präventionspreis "Der Rote Ritter". Mit diesem Jury-Preis werden Ideen prämiert, die dafür sorgen, Kinder sicherer durch den Straßenverkehr zu lotsen. ks

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