Für Frischhaltefracht neu erdacht

Während es Trailerhersteller mit Standardprodukten im letzten Jahr eher schwer hatten, sorgte die Nachfrage im Sektor temperaturgeführter Transporte für klingelnde Kassen. Flexibilität versprechen Mehrkammersysteme - daher, so die Resonanz von Aufbauern und Anhängerherstellern - sind sogenannte Multitemp-Fahrzeuge zwar nicht europaweit als Trend, speziell in der Gastronomiebelieferung aber vermehrt als beliebte Lösung zu betrachten. Der Grund liegt in steigendem Konsum und Wettbewerb. "Hier muss der Kunde ein immer breiteres Sortiment an Lebensmittelprodukten anbieten. Diese unterschiedlichen Waren erfordern oft unterschiedliche Temperaturbereiche", erklärt Joachim Kress, Geschäftsführer des gleichnamigen Meckenheimer Herstellers. Anders kühlen: ausbaufähige Ansätze Auch linksseits vom Rhein passiert dazu allerhand: Chereau hat kürzlich seinen ersten wasserstoffbetriebenen Kühltrailer vorgestellt. Mit der H2-Technologie soll innerhalb der nächsten zehn Jahre rund ein Viertel der neuen Chereau-Kühlfahrzeuge ausgestattet werden. Auch in Deutschland sind Hersteller und Spediteure rührig: Seit November 2019 testet die Nagel-Group einen elektrischen 40-Tonner in der Kühllogistik. Am Futuricum Semi 40E der Designwerk Products AG aus der Schweiz hängt der vollelektrische Kühltrailer der Firma Krone. Im Fahrzeug wurde geschickt innovative Technik der THT Heetkamp integriert: Achsen mit Rekuperatoren sowie Hochleistungsbatterien. Neuheiten gibt es vor allem für den lukrativen Verteilerverkehr: Wartungsfreundlichkeit zeichnet die neue Kühlanlage TE30 von Mitsubishi aus. Sie stellt sich auf die Fahrzeuganforderungen ein und leistet 3019 Watt bei eingestellten null Grad Celsius. Da die Start-Stopp-Automatik des Basisfahrzeuges beim Einbau nicht abgeschaltet wird, ändert sich laut Hersteller auch an der Abgasnorm des Fahrzeugs nichts. Nur im Start-Stopp-Betrieb greift das Kühlaggregat auf die zusätzlich eingebaute Batterie zurück. Weiteres Plus: Dank geringer R410A-Kältemittelmenge erübrigt sich eine jährliche Dichtheitsprüfung. Aggregatsbetriebsmix oft umgesetzt Schon seit einigen Jahren empfiehlt der Verband für den temperaturgeführten Transport, dieselbetriebene Kälteaggregate an der Rampe oder bei Standzeiten elektrisch zu betreiben. "Schließlich", so Roger Schwarz, Geschäftsführer der Transfrigoroute Deutschland, "sind aktuelle Geräte durchgehend mit Stromanschluss ausgerüstet. Was im Übrigen auch angekommen ist, wie Patrick Wanner von der Firma Kögel bestätigt. "Immer mehr Kunden verlangen einen Starkstromanschluss am Heck des Aufliegers." Es geht aber auch anders: Elf Stunden Betriebszeit per Akku verspricht Kiesling durch Nachrüstung der mobilen Steckdose namens AddVolt. Nach drei bis fünf Jahren soll sich die Anschaffung amortisieren - dank Einsparungen wie dem Wegfall der Wartungskosten. Wartungsverträge und Telematik nutzen Krone spricht beim Arzneimitteltransport von einer "klar definierten Nachfrage" ihrer Pharmatrailer und stattet alle Neufahrzeuge mit "KSC ProPlus Cool"-Telematik aus. Transfrigoroute, so Geschäftsführer Schwarz, sieht beim Thema Telematik Chancen und Handlungsbedarf - Stichwort: Integration in logistische Prozesse. Man arbeite an einer Standardisierung, auch zur Frage der Datennutzung. Mehr zum Thema finden Sie unter #Kühlfahrzeuge www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Eine ununterbrochene Kühlkette ist bei Temperaturgeführten Transporten das A und O. Ideal ist ein permanentes Erfassen der Temperaturdaten, möglichst in Echtzeit. Man unterscheidet bei Lebensmitteln zwischen Frische- und Tiefkühltransporten und aktiver und passiver Kühlkette. Anbieterauswahl Chereau www.chereau.comHempelt www.hempelt.deKiesling www.kiesling.deKress www.kress.euKrone www.krone-trailer.comKögel www.koegel.comMitsubishi mhi-tte.comSchmitz Cargobulll www.cargobull.com

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