An einer der sechs bestreikten Raffinerien in Fos-sur-Mer in Südfrankreich sei der Ausstand am Donnerstagmittag, 13. Oktober, beendet worden, berichtete der Sender „France Info“. Die für die Spätschicht eingeteilten Beschäftigen hätten die Arbeit aber noch nicht aufgenommen. Nachdem die Regierung am Vortag das notwendige Personal einer Raffinerie in der Normandie zur Arbeit verpflichtet hatte, sollte dies am Donnerstag bei einer weiteren Raffinerie bei Dünkirchen geschehen, wie die Zeitung „La Voix du Nord“ berichtete. Die Zwangsmaßnahme, die von Polizeibeamten begleitet wurde, soll eine Blockade des Landes wegen Spritmangels zu verhindern.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte an die Verantwortlichen des Energiekonzerns Total und der Gewerkschaften appelliert, in dem Tarifkonflikt zu einer Lösung zu kommen. Beide Seiten müssten zu Verhandlungen zusammenkommen. Die Gewerkschaft CGT hatte eine zehnprozentige Lohnerhöhung gefordert. Total habe nun eine sechsprozentige Lohnerhöhung für 2023 und eine Einmalzahlung in Höhe eines Monatsgehalts angeboten, berichteten mehrere Medien.
An etwa einem Drittel der französischen Tankstellen gibt es nach rund zwei Streikwochen inzwischen Engpässe. Wegen der Engpässe darf in Départements an der Grenze zu Deutschland neuerdings kein Sprit mehr in Kanistern verkauft werden. Verbote gibt es im Elsass und im Département Moselle. Wegen günstigerer Spritpreise tanken im Grenzgebiet viele Verkehrsteilnehmer aus Deutschland in Frankreich. (tb/dpa)