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Frankreich: Bahnbündnis verlangt massive Förderung des Schienengüterverkehrs

23.06.2020 15:54 Uhr
SNCF, Güterzug
Das Bahnbündnis 4F macht sich für eine Verdoppelung des Schienengüterverkehrs in Frankreich bis 2030 stark
© Foto: Philippe Cherel/MAXPPP/dpa/picture-alliance

Die Wirtschaftsvereinigung 4F fordert, dass Frankreichs Regierung 15 Milliarden Euro investieren muss, um den Anteil des Schienengüterverkehrs am Gesamtumschlag bis 2030 zu verdoppeln.

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Paris. Ganze 15 Milliarden Euro sind aus Sicht des Wirtschaftsbündnisses 4F notwendig, um den Anteil des Schienengüterverkehrs am Gesamtgüterumschlag in Frankreich von heute 9 Prozent auf 18 Prozent im Jahr bis 2030 zu steigern. Die französische Vereinigung von Unternehmen des Schienengüterverkehr, des Kombinierten Verkehrs, Bahnindustriellen und Verladern hat der Regierung in Paris einen entsprechenden Plan vorgelegt und schätzt derzeit seine Umsetzung angesichts des geplanten European Green Deal als günstig ein. Wolle Frankreich sein Ziel erreichen, bis 2050 den CO2-Ausstoß auf null zu reduzieren, habe das Land auch gar keine andere Wahl, als den Gütertransport massiv auf die Schiene zu bringen, so 4F.

Die Hauptlast bei der Reform dabei müsse der staatliche Netzbetreiber SNCF Réseau tragen, wofür 13 Milliarden Euro benötigt würden. Vorrang hat aus Sicht von F4 die Ausdünnung der überladenen Knotenpunkte in Paris, Lille und Lyon. Das werde positive Konsequenzen für den Bahntransport insgesamt haben. Ferner müsse man sich auch der Verschiebebahnhöfe, der Zugänge zu den Häfen und der Bedingungen für den Kombinierten Verkehr annehmen – und für die entsprechende Förderung 10 Jahre lang 200 Millionen Euro pro Jahr aufwenden.

4F-Bündnis glaubt an längere Dauer der Corona-Krise

„Die Höhe solcher Hilfen liegt in Frankreich erheblich niedriger als bei unseren Nachbarn“, erläuterte Fret SNCF-Chef Frédéric Delorme. „Der Einzelwagenverkehr für unsere Strategie von strategischer Bedeutung, vor allem im Chemie- sowie Nuklear-Bereich und der Metallwirtschaft.“ Die Regierung müsse den Unternehmen im Schienengüterverkehr auch helfen, die aktuelle Wirtschaftskrise infolge der Corona-Pandemie zu überstehen. Sie könne bis 2022 dauern, befürchtet das 4F-Bündnis.  

Von Seiten des Bahnfrachttransporteurs SNCF Fret verlautete indes, nach der erfolgreich gemeisterten Covid-19-Krise  mit 90 Prozent  Güterverkehr und knapp 600 Zügen täglich werde man sich jetzt „aller regionaler Projekte“ annehmen. Es gehe dabei darum, den jetzt wieder stark zunehmenden Verkehr zu bewältigen, die Arbeiten zur Überholung des Netzes wieder aufzunehmen und alles zu koordinieren. (jb/ag)   

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