Frankfurt/München. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat Interesse an einem Einstieg beim zweitgrößten deutschen Flughafen in München. "Wenn die Eigentümer des Flughafens sich morgen zu einem Verkauf entscheiden würden, dann würden wir selbstverständlich den Finger heben", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte am Dienstag in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". Vom bayerischen Finanzministerium hieß es jedoch, ein Verkauf von Anteilen an dem Airport sei derzeit kein Thema. Eigentümer des Flughafens München sind Bayern (51 Prozent), die Bundesrepublik (26 Prozent) und die Stadt München (23 Prozent). Das Thema sei nicht aktuell und damit "blanke Theorie", räumte auch Schulte ein. Grundsätzlich könne ein Einstieg des größten deutschen Flughafen-Betreibers in Frankfurt bei der Nummer Zwei aber Synergien ergeben. An finanziellen Mitteln werde es nicht scheitern. "Das wäre kein Problem, da gäbe es Lösungsmöglichkeiten", sagte Schulte. Beim Flughafen Frankfurt hatte der Bund 2005 bis 2007 seinen damaligen Anteil von 18,2 Prozent verkauft, um die leere Haushaltskasse zu füllen. Der Verkauf brachte dem Staat mehr als eine halbe Milliarde Euro ein. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt sind dagegen weiterhin an der im MDax notierten Fraport beteiligt. Schulte sieht die Talsohle im Luftverkehr inzwischen als durchschritten an. "Die Passagierzahlen werden bei uns 2010 um ein bis zwei Prozent steigen. Wenn das weltweite Wirtschaftswachstum aber stärker ausfällt als derzeit prognostiziert, dann kann das auch zu einem stärkeren Wachstum führen." Der Flughafen-Chef kündigte auch eine weitere Expansion im Ausland an. "Wir können uns noch ein oder zwei Projekte in China vorstellen. Und wir schauen uns noch ein bis zwei Regionen an, in denen die Flughafeninfrastruktur noch effizienter entwickelt werden kann, das Wachstum aber sehr hoch ist." Derzeit ist Fraport bereits in der chinesischen Stadt Xian oder auch in Antalya in der Türkei und in Lima in Peru aktiv. (dpa)
Frankfurter Flughafen zeigt Interesse an München
Fraport-Chef Schulte bekundet Interesse an einem Einstieg beim Flughafen in München / Beteiligung bislang nur "blanke Theorie"