Am Montag, 30. September, fand das Kick-Off des Forschungsprojekts „RADLÄR“ (RADlogistik in LÄndlichen Räumen) statt. Ziel des dreijährigen Projekts ist es, „Bedarfe, Einsatzmöglichkeiten und Hemmnisse für den Einsatz von Lastenrädern als Logistiklösungen in verschiedenen ländlichen Modellregionen zu erheben, entsprechende Lösungen zu simulieren und anschließende Empfehlungen an Politik und Wirtschaft zu entwerfen“. Beteiligt an dem Projekt sind unter anderem das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und das Bundesverkehrsministerium (BMDV). Das Projekt RADLÄR wird mit rund 1,3 Millionen Euro vom BMDV gefördert, das BALM ist Projektträger.
Während Lastenräder in Städten bereits erfolgreich eingesetzt werden, ist ihr Potenzial in ländlichen Gebieten bisher wenig untersucht. Diese Lücke soll das Forschungsprojekt schließen. Im Rahmen des Projekts werden daher allgemein anwendbare Prozesse, etwa für den Gütertransport auf der letzten Meile, für die Radlogistik entwickelt und erprobt, um den Wirtschaftsverkehr per Lastenrad in ländlichen Räumen zu verbessern. Das Projekt richtet sich sowohl an Unternehmen als auch an öffentliche Akteure, die nachhaltige Mobilitäts- und Logistiklösungen fördern möchten.
Lastenräder in Wertschöpfungsketten einbinden
In den sechs Modellregionen Bad Soden-Salmünster, Emsland, Havixbeck, Herzberg (Elster), Hochsauerlandkreis und Hofstetten werden in einem ersten Schritt sogenannte „partizipative Workshops“ durchgeführt. In diesen sollen Bewohner, Unternehmen und Verwaltungen zusammengebracht und deren Bedarfe für die Nutzung von (Lasten-)Fahrrädern, Ideen und Visionen gesammelt werden. Anschließend soll das Projektteam Logistikkonzepte zur Einbindung von Lastenrädern in regionale Wertschöpfungsketten entwickeln, die den spezifischen Anforderungen und Herausforderungen vor Ort gerecht werden.
Die Koordination des Projekts übernimmt das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich- Technische Trendanalysen (INT). Das Fraunhofer INT leitet dabei vor allem die Erhebung von Potenzialen und Hemmnissen der Radlogistik in ländlichen Räumen. Außerdem sind Wissenschaftler aus Frankfurt am Main und Fulda an dem Projekt beteiligt. Die Hochschule Fulda wird Prozessketten für die Radlogistik in ländlichen Räumen entwickeln. Die Frankfurt University of Applied Sciences wird die Realisierbarkeit der erarbeiteten Prozessketten im Rahmen von Simulationen prüfen und optimieren.