Berlin. Das vorläufige Schadensbild nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und anderen Teilen Deutschlands beläuft sich auf rund zwei Milliarden Euro. Diese Zahl nannte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in einer außerordentlichen Sitzung des Verkehrsausschusses am Donnerstagvormittag zu den Schäden und Instandsetzungsarbeiten an Verkehrswegen, dem Schienennetz und der digitalen Infrastruktur.
90 Prozent der digitalen Infrastruktur wie mobile Masten seien nun wiederhergestellt, berichtete Scheuer. Die Begutachtung von Bauwerksschäden und Stabilisierungsmaßnahmen seien am Laufen. Die Kosten für Schäden am Bundesfernstraßennetz beliefen sich auf 500 bis 700 Millionen Euro. Einige Strecken wie die A 1 und die A 3 seien, nachdem sie unter Wasser standen, nun wieder befahrbar. Kritisch seien die Anschlussstelle Swisttal, wo das Bauwerk zerstört wurde, und das Autobahndreieck Erfttal, in dem eine Rampe unterspült wurde und die Lärmschutzwände zerstört seien.
Für den Wiederaufbau des Bahnnetzes seien der Schätzung nach 1,3 Milliarden Euro nötig, etwa 600 Kilometer Gleise seien betroffen. 480 Millionen Euro davon entfielen auf den Wiederaufbau von Stationen und Bahnhöfen, 780 Millionen Euro auf Arbeiten am Netz. Viele Strecken könnten bis Ende des Jahres wieder aufgebaut werden, bei anderen brauche es trotz der in dieser Legislatur verabschiedeten Planungsbeschleunigung für Ersatzbauten zwei bis drei Jahre, sagte der Verkehrsminister. (ste)