München. Der Flughafen München kann für das Jahr 2007 beim Frachtverkehr zum vierten Mal in Folge mit zweistelligen Zuwächsen abschließen. Neben dem „größten Passagierzuwachs seiner Geschichte“ verzeichnet das Unternehmen „ein ausgezeichnetes Ergebnis im Cargobereich“, wie Michael Kerkloh, Geschäftsführer des Flughafen Münchens, heute auf der Jahrespressekonferenz am Münchner Flughafen bekanntgab. Die geflogene Fracht legte um 12 Prozent auf über 251.000 Tonnen zu. Unter Einbeziehung der getruckten Fracht sind es über 450.000 Tonnen, im Jahr 2006 sind 404.000 Tonnen erreicht worden. Grund für diese positive Entwicklung seien laut Kerkloh vor allem die zunehmenden Langestreckenverkehre, insbesondere von Lufthansa. Zudem sei der Standort des Flughafens im Münchner Hinterland von Vorteil, da er für Transportunternehmen leicht erreichbar sei. Das zunehmende Interesse der Transportbranche sehe man auch in der 100-prozentigen Auslastung des zusätzlichen Spediteursgebäudes, das im vergangenen Jahr errichtet worden ist. „Wir waren selbst überrascht, dass unser Speditionsbau gleich voll ausgelastet war“, sagt Kerkloh. Die zweite Ausbaufläche mit weiteren 15.000 Quadratmetern werde bald in Angriff genommen. Zudem haben sich drei neue Frachtcarrier, British Airways World Cargo, Cargoitalia und Korean Air Cargo, 2006 am Flughafen München angesiedelt. Durch Korean Air Cargo etwa habe der Flughafen eine Drehkreuzfunktion für Fracht nach Korea eingenommen. Die Anzahl der Starts und Landungen stieg am Münchner Flughafen laut eigenen Angaben um fünf Prozent auf knapp 432.000 im Jahr. Der Flughafen München habe sein Fluggastaufkommen um 10,4 Prozent auf 34 Millionen im Vergleich zum Vorjahr steigern können. Das entspricht einem Plus von 3,2 Millionen Reisenden und setze eine neue Rekordmarke. Der Verkehrsboom schlug sich auch im Wirtschaftsergebnis nieder: Der Flughafen München weist laut eigenen Angaben nach vorläufigen Berechnungen ein positives Jahresergebnis (Ebit) von rund 45 Millionen Euro aus. Die Gesamterlöse stiegen auf rund 793 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet der Flughafen weiterhin mit einer positiven dynamischen Entwicklung – auch wenn nicht mit ganz so massiven Zunahmen wie im Vorjahr. Aktuellen Prognosen zufolge rechne das Unternehmen mit rund 600.000 Flugbewegungen im Jahr 2020. „Für dieses Wachstum benötigen wir die dritte Start- und Landebahn, mit der wir unsere Kapazitäten von derzeit 90 Starts und Landungen pro Stunde auf mindestens 120 Bewegungen steigern können“, sagt Kerkloh. Die russische Frachtfluggesellschaft Polet Airlines, die eine Europazentrale für Verkauf und Marketing am Flughafen München eröffnet, erweitert in Kürze den Cargobereich am Münchner Flughafen. Die Fluggesellschaft hat sich mit ihren Maschinen vom Typ Antonow 124 auf das Frachtchartergeschäft mit schweren Industriegütern spezialisiert. (szs)
Flughafen München: Starker Aufwind in 2007
Die geflogene Fracht legte 2007 um 12 Prozent auf 251.000 Tonnen zu, inklusive der getruckten Fracht wurde ein Frachtvolumen von 450.000 Tonnen erreicht