Berlin. Die deutschen Fluggesellschaften haben angesichts von Klimawandel, Terrorgefahr und steigenden Kerosinpreisen ein nationales Luftverkehrskonzept gefordert. „Die komplexen Herausforderungen machen einen einheitlichen Orientierungsrahmen für die handelnden Akteure notwendig“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), Ralf Teckentrup, heute in Berlin. Wenn Umweltabgaben, Sicherheitsgebühren und Nachtflugverbote jeweils „ad hoc unabgestimmt“ eingeführt würden, brauche man sich nicht zu wundern, wenn der Luftverkehrsstandort Deutschland den Anschluss verliere. Es wäre wichtig, künftig auch in Brüssel mit einer Stimme zu sprechen. Derzeit bearbeiteten vier Ressorts der Bundesregierung das Kerngeschäft des Luftverkehrs: Das Verkehrs-, Wirtschafts-, Umwelt- und Innenministerium. Daneben seien 16 Bundesländer für die Aufsicht der Flughäfen zuständig. „Für alle gemeinsam gibt es aber kein Zielkonzept“, kritisierte Teckentrup. Die Flughafenpolitik sei beispielsweise den Bundesländern überlassen. So komme es zu Doppelungen von Flughafeninfrastruktur im Umkreis von weniger als 50 Kilometern, nur weil eine Landesgrenze dazwischen liegt, wie etwa bei Saarbrücken und Zweibrücken. Die Flughäfen von bundesweiter Bedeutung kommen mit ihren nötigen Ausbauvorhaben hingegen in Bedrängnis, nur weil lokale Befürchtungen „keine adäquate Betrachtung der nationalen Chancen entgegengestellt wird“. (dpa)
Fluggesellschaften fordern nationales Luftverkehrskonzept
BDF kritisiert regional unterschiedliche Umweltabgaben, Sicherheitsgebühren und Nachtflugverbote