Trotz Engpässen in den Lieferketten und den gestiegenen Rohstoffpreisen seit dem Ukraine-Krieg schreibt die Traton-Group zufriedenstellende Zahlen, wie Vorstandschef Christian Levin am Donnerstag, 1. Juni, auf der Hauptversammlung des Konzerns verkündete. Erstmals in der Unternehmensgeschichte schaffen es die Marken MAN Truck and Bus, Scania, Navistar und Volkswagen Truck & Bus einen Umsatz von 40 Milliarden Euro zu verzeichnen. Dieser wurde mit etwa 300.000 verkauften Nutzfahrzeugen weltweit ermöglicht. Vor allem durch die amerikanische Marke NaviStar konnte Traton die Zahlen hochhalten, betonte Levin. Trotz allem ging die Auftragsquote der VW-Nutzfahrzeugholding um sieben Prozent zurück, was laut Levin an fehlenden Containerkapazitäten und an bereits vollen Auftragsbüchern lag.
Technologie versus Infrastruktur
Dekarbonisierung und autonomes Fahren sind zwei große Ziele der Gruppe, die der Vorstandschef nannte. In einigen Ländern feierten die verschiedenen Marken auch schon Erfolge. "Die Ladeinfrastruktur in Europa bremst die Technologie allerdings aus", warnte Levin. Trotzdem sollen im MAN Lkw-Werk München ab nächstem Jahr neben Diesel- auch Elektrolastwagen gebaut werden. In Nürnberg entsteht eine Batteriefabrik.
Ausblick
Auch deswegen rechne der Konzern mit einer operativen Umsatzrendite vor Sonderposten von 7 bis 8 Prozent. "Und wir sind gut unterwegs auf dem Weg zu unserem Renditeziel von 9 Prozent für die Gruppe im kommenden Jahr", sagte Levin. Dafür wollen die Marken zukünftig mehr zusammen arbeiten und einfachere Strukturen einführen. Das hat nach Levins Aussagen schon begonnen, als Beispiel nannte er das modulare Baukastensystem, das kompatibel für viele Bauteile und Motoren innerhalb der Konzern-Marken ist.